"Russische Geheimdienste schaffen Netzwerke falscher Identitäten"
n-tv
Die NATO soll die Invasion in die Ukraine provoziert, Kiews Armee das Massaker in Butscha verübt haben - mit diesen Behauptungen führt Russland seinen Informationskrieg. Auf welche Taktiken Moskau setzt, erklärt Lutz Güllner, Leiter der East StratCom Task Force, im Interview. Die Task Force ist Teil des Europäischen Auswärtigen Dienstes, sie deckt im Auftrag der EU Desinformation auf. Dabei kämpfen sich Güllner und seine Kollegen durch ein dichtes Netz von Geheimdiensten, Medien, Diplomaten und privaten Akteuren wie den Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin.
ntv.de: Der Kreml hat vor Kurzem behauptet, ukrainische Truppen bereiteten einen Angriff auf das AKW Saporischschja vor. Experten sehen das als Vorzeichen dafür, dass Moskau selbst eine Attacke plant. Russland bedient sich oft dieser Methode der Projektion eigener - geplanter oder begangener - Gräueltaten auf den Kriegsgegner. Warum?
Lutz Güllner: Russland geht es nicht darum, einen eigenen Standpunkt zu verbreiten. Es geht darum, zu täuschen, abzulenken und neue Narrative in die Welt zu setzen. Die Referenz zu dem, was man liest oder hört, wird von der Wirklichkeit abkoppelt. Man versteht Desinformation manchmal als Fake News. Es ist aber komplexer: Manchmal geht es nicht um richtig oder falsch, sondern darum, die Lufthoheit im Informationsraum zu haben, um ein Narrativ zu setzen. Bei der russischen Taktik gibt es den Spiegeleffekt, das heißt, man projiziert die Kritik, die man selbst bekommt, auf andere wie bei dem Massaker in Butscha. Da wurde das Narrativ aufgenommen, die ukrainische Armee habe es verübt und es sollte den russischen Truppen in die Schuhe geschoben werden. Das heißt aber nicht, dass die russische Seite alles, was sie den Ukrainern vorwirft, automatisch selbst in die Tat umsetzen wird.
Ein beliebtes Narrativ in der Propaganda, die der Kreml verbreitet, ist die Schuld des Westens am Krieg in der Ukraine. Wie schafft es Moskau hierzulande, mit solchen Behauptungen zu Menschen durchzudringen?
Walldorf (dpa/lsw) - Ein Minderjähriger soll ein nicht zugelassenes Auto durch Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) gefahren haben. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, soll der 13-Jährige den Wagen zuvor aus einer Autowerkstatt entwendet haben. Ein Zeuge alarmierte demnach die Polizei, als er am Samstagabend das Auto ohne Kennzeichen sah. Offenbar bemerkte der minderjährige Fahrer den Zeugen, schaltete das Licht aus und bog in eine Einfahrt ein. Seine zunächst unbekannten Mitfahrer sollen dort aus dem Wagen geflüchtet sein. Beamte einer Streife fassten den 13-Jährigen, der seinem Alter gemäß nach Polizeiangaben nicht über eine Fahrerlaubnis verfügte. Die Ermittlungen wurden aufgenommen.
Heilsbronn (dpa/lby) - Nach der Verletzung eines 25-Jährigen mit einem Maßkrug auf einem Kirchweihfest in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) ermittelt eine Mordkommission. Die Staatsanwaltschaft gehe aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Tatausführung von einem versuchten Tötungsdelikt aus, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag mit.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.