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Reichelt und Springer verlängern Rechtsstreit

Reichelt und Springer verlängern Rechtsstreit

n-tv
Friday, June 09, 2023 01:58:39 PM UTC

Als Chefredakteur fand Julian Reichelt bei der "Bild"-Zeitung ein unrühmliches Ende. Was danach passiert sein soll, veranlasst den Medienkonzern Axel Springer, juristisch gegen seinen früheren Arbeitnehmer vorzugehen - ein Rechtsstreit mit unabsehbarem Ende.

Im Streit zwischen dem Medienkonzern Axel Springer und dem früheren "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt um die Rückzahlung seiner Abfindung ist zunächst keine Einigung in Sicht. Bei einem ersten Termin vor dem Arbeitsgericht Berlin vertraten die Rechtsanwälte beider Seiten gegensätzliche Positionen. Reichelt erschien nicht, ließ sich aber anwaltlich vertreten. Da der sogenannte Gütetermin ergebnislos blieb, setzte das Gericht einen Kammertermin an. Dieser wird voraussichtlich Mitte November sein, wie Richterin Anke Weyreuther sagte.

Springer hatte im April Klage gegen den Ex-Chefredakteur von Deutschlands größter Boulevardzeitung "Bild" eingereicht. Es geht um den Vorwurf von Vertragsverstößen im Zusammenhang mit seinem Ende bei dem Medienhaus. Der Konzern wirft Reichelt außerdem vor, Mitarbeiter abgeworben zu haben. Im Kern soll er nach Ansicht Springers Konzern-Informationen nach außen gegeben haben, obwohl sie vereinbart hätten, dass Reichelt diese mit seinem Abgang löscht. Auf dieser Grundlage sei ihm die Abfindung - nach Gerichtsangaben sind es zwei Millionen Euro - ausgezahlt worden. Springer fordert die Summe zurück, sowie eine Vertragsstrafe in Höhe von laut Gericht fast 200.000 Euro.

In der Verhandlung stritten die Parteien darüber, dass Reichelt Informationen weitergegeben habe. Sie legten allerdings unterschiedlich aus, ob diese unter das Löschgebot fielen. Der Verleger der "Berliner Zeitung", Holger Friedrich, hatte über ein Interview vor einiger Zeit öffentlich bekannt gemacht, dass er von Reichelt kontaktiert worden sei. Er habe sich an Springer gewandt.

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