Regierung in Bulgarien gestürzt
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Erst verliert seine Koalition die absolute Mehrheit im Parlament, dann stürzt Bulgariens Ministerpräsident Petkow über ein Misstrauensvotum. Nach nur einem halben Jahr im Amt muss er seinen Posten räumen. Weil die Parteien untereinander zerstritten sind, könnte es im Herbst zu Neuwahlen kommen.
In Bulgarien ist die prowestliche Regierung von Ministerpräsident Kiril Petkow nach nur einem halben Jahr durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. Im Parlament von Sofia stimmte für den entsprechenden Antrag der bürgerlichen Oppositionspartei GERB eine Mehrheit von 124 Abgeordneten. Petkow wurde nur noch von 115 Abgeordneten unterstützt. Seine liberal-sozialistische Koalition hatte nach dem Rückzug einer populistischen Partei bereits vor zwei Wochen die absolute Mehrheit im Parlament verloren. Möglicherweise kommt es nun zu Neuwahlen.
Petkows Regierung war erst seit Dezember im Amt. Er hatte versprochen, die weit verbreitete Korruption im ärmsten EU-Land zu bekämpfen und die Justiz zu reformieren. Für seinen Sturz machte Petkow Vorgänger Boiko Borissow (GERB) und auch Russland verantwortlich. Nach der Niederlage sagte er: "Dieses Votum ist nur ein kleiner Schritt eines sehr langen Wegs. Eines Tages werden wir ein Bulgarien ohne Aktionen hinter den Kulissen, ohne Mafia haben."
Die GERB hatte ihren Antrag mit einem "Scheitern der Regierung bei der Finanz- und Wirtschaftspolitik" begründet. Die Inflationsrate in Bulgarien lag im Mai bei 15,6 Prozent. Spediteure protestierten am Tag des Misstrauensvotums vor dem Parlament gegen die hohen Treibstoffpreise.
Netzschkau (dpa/sn) - Mit schweren Verletzungen ist eine 94 Jahre alte Frau von Nachbarn aus ihrer brennenden Wohnung im Vogtlandkreis gerettet worden. Das Feuer in der Doppelhaushälfte in Netzschkau war am frühen Samstagabend ausgebrochen, wie die Polizei mitteilte. Eine 29-jährige Nachbarin und ein 37-jähriger Nachbar brachten die Frau in Sicherheit. Die jüngere Nachbarin erlitt leichte Verletzungen, die 94-Jährige musste ins Krankenhaus gebracht werden. Das Haus ist vorerst nicht mehr bewohnbar, die Brandursache noch ungeklärt.
Bad Kleinen (dpa/mv) - Drei Jugendliche sind am Bahnhof Bad Kleinen (Landkreis Nordwestmecklenburg) mit einem Messer bedroht worden, weil sie mit einem Apfelrest den Mülleimer verfehlt haben. Ein 33-Jähriger habe die drei 13- und 14-jährigen Jungen daraufhin am Samstag mit einem sogenannten Einhandmesser bedroht, teilte die Bundespolizei am Abend mit. Er habe die Jugendlichen ermahnt, dass der Apfel in den Müll gehöre. Eine 42 Jahre alte Zeugin schaltete sich den Angaben zufolge ein, woraufhin der Verdächtige von den Jungen abgelassen habe und in einen Zug Richtung Schwerin gestiegen sei. Ein Einhandmesser kann mit einer Hand geöffnet werden.
Winterlingen-Harthausen (dpa/lsw) - Ein Mann ist bei einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem anderen Mann im Zollernalbkreis schwer verletzt worden. Zu der Auseinandersetzung in Winterlingen-Harthausen sei es am Samstagabend gekommen, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Der Schwerverletzte kam mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden, hieß es. Gefahr für die Öffentlichkeit habe nicht bestanden. Das Alter der beiden Männer und der Hintergrund der Auseinandersetzung waren zunächst nicht bekannt. Die Polizei ermittelt.
Verl-Bornholte (dpa/lnw) - Ein 35 Jahre alter Motorradfahrer ist bei einem Unfall im Kreis Gütersloh gestorben. Er sei am Samstag in Verl-Bornholte hinter einem Traktor mit einem Gülleanhänger gefahren, als der ebenfalls 35 Jahre alte Fahrer des Traktors nach links auf ein Feld habe abbiegen wollen, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Der Motorradfahrer sei auf den Gülleanhänger aufgefahren. Er wurde den Angaben zufolge so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb.
Veitshöchheim (dpa/lby) - Die Partei Die Linke in Bayern hat auf ihrem Landesparteitag in Veitshöchheim einen neuen Vorstand gewählt. Kathrin Flach Gomez und Martin Bauhof wurden am Samstag als neue Landessprecher und -sprecherinnen gewählt, wie die Partei am Abend mitteilte. Zudem sei mit deutlicher Mehrheit der Leitantrag "Mieten runter, Löhne rauf!" beschlossen worden. Man wolle in zwei Jahren in 20 Städten Strukturen aufbauen, um Menschen zu unterstützen, die von "unbezahlbar gewordenen Mieten, hohen Nebenkosten und Ausbeutung am Arbeitsplatz betroffen sind".