Rechtsextremist in Frankfurt zu Haftstrafe verurteilt
n-tv
In Hessen will Marvin E. einen Ableger der Neonazi-Vereinigung Atomwaffen Division gründen, um Anschläge zu begehen. Opfer sollen Juden, Migranten und Andersdenkende sein. Nun erwarten ihn mehrere Jahre in Haft.
Im Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der rechtsextremen Gruppierung Atomwaffen Division hat das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main den Angeklagten zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Das OLG sprach Marvin E. der versuchten Gründung einer terroristischen Vereinigung als Rädelsführer und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat schuldig.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der heute 21-Jährige spätestens im Jahr 2021 in Hessen einen Ableger der rechtsextremen Vereinigung hatte gründen wollen, um Gewalttaten und Anschläge zu begehen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Opfer sollten demnach Vertreter des Staats und Andersdenkende sein, darunter Politiker, Menschen jüdischen Glaubens und Migranten. Die Gruppe sollte aus E. und einem Freund als Anführer sowie drei weiteren Mitgliedern bestehen. Um seine Anschlagspläne umzusetzen, versuchte der Angeklagte laut Urteil, sich Schusswaffen zu beschaffen. Außerdem habe er fünf unkonventionelle Sprengsätze in seinem Zimmer gelagert. Diese hätten wegen darin verbauter Stahlkugeln eine tödliche Sprengkraft gehabt.
Im Internet habe sich der Angeklagte Ausgangsstoffe zum Bau weiterer Sprengsätze besorgt. Zudem habe er bereits mögliche Anschlagsziele recherchiert. Bevor er aber versucht haben soll, seine Pläne umzusetzen und weitere Komplizen zu rekrutieren, wurde er im September 2021 festgenommen. Seitdem sitzt E. in Untersuchungshaft. Im Prozess gestand der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Generalbundesanwalt kann noch Revision einlegen, über die der Bundesgerichtshof zu entscheiden hätte. Der Angeklagte und seine Verteidiger verzichteten auf Rechtsmittel.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.
Berlin (dpa/bb) - In bestimmten Straßen am Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg, der für Drogenhandel bekannt ist, fallen die Straßenlaternen auffallend häufig aus. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Grünen-Anfrage hervor. Ob die Laternen tatsächlich nur öfter defekt sind oder gezielt beschädigt werden, blieb unklar.
Großensee (dpa/lno) - Bei einer Frontalkollision zwischen zwei Motorrädern in Großensee (Kreis Stormarn) sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Nach ersten Angaben war eine 57 Jahre alte Motorradfahrerin am Samstagabend aufgrund eines Fahrfehlers in den Gegenverkehr geraten, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin kollidierte sie mit einem 60-jährigen Motorradfahrer auf der Gegenfahrbahn. Beide Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht. Zuvor hatte die "Hamburger Morgenpost" darüber berichtet.