Ramelow lobt Bischof für Umgang mit Gewaltbetroffenen
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Der Linken-Ministerpräsident Bodo Ramelow hat den Umgang des Erfurter Bischofs Ulrich Neymeyr mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche gewürdigt. "Das finde ich sehr beeindruckend, dass Bischof Neymeyr tatsächlich zu den Menschen auch nach Hause geht, wenn sie das Gespräch möchten", sagte der Linken-Politiker am Freitag in Erfurt bei einem Treffen der Landesregierung mit Bischöfen und anderen Vertretern der christlichen Kirchen Thüringens. Er schätze, dass das Gespräch in der Privatsphäre bei den Menschen geführt werden könne.
"Ich glaube nur auf diese Art und Weise kann es überhaupt einen Prozess des Heilens geben", so Ramelow. Wobei die Frage bleibe, ob es in solchen Fällen jemals Heilung geben könne.
Solcher Missbrauch sei nicht nur eine Sache von strafrechtlicher Relevanz, sagte Ramelow weiter. Es gehe auch um die Gesellschaft, insbesondere um bestimmte Institutionen. "Wir haben vergleichbare Dinge auch im Sport." Ramelow präzisierte: "Jedwede Institution, die dazu neigt, in sich geschlossen, alles abzuschotten, läuft Gefahr, diese Dinge wiederum zuzulassen." Deshalb brauche es Wachsamkeit. Es solle nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Aufarbeitung gehen - im Sinne der Prävention.
2021 hat eine Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum die Arbeit aufgenommen.
Nortorf/Kiel (dpa/lno) - Der dbb Beamtenbund und Tarifunion Schleswig-Holstein hat den Arbeitnehmerempfang der Landesregierung am Mittwoch boykottiert. Grund sei, dass dem dbb im Gegensatz zum Deutschen Gewerkschaftsbund die Möglichkeit eines inhaltlichen Beitrages verwehrt werde: "Wenn die Arbeit der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei diesem Format eine derart untergeordnete Rolle spielen soll, macht eine Teilnahme für uns als darauf spezialisierter Spitzenverband keinen Sinn", sagte der Landesbundvorsitzende Kai Tellkamp in Kiel.
Schwerin (dpa/mv) - Bei einer Verkehrskontrolle in Schwerin haben Beamte einen Autofahrer ohne Führerschein erwischt - offenbar hatte er diesen bereits vor Jahren abgeben müssen. Seine Fahrerlaubnis war ihm wegen einer Verkehrsstraftat im Jahr 2011 entzogen worden, wie das Landeswasserschutzpolizeiamt am Mittwoch mitteilte. Eine neue war ihm demnach nicht erteilt worden. Es bestehe der Verdacht, dass der 64-Jährige seit fast 13 Jahren ohne gültige Fahrerlaubnis auf den Straßen unterwegs sei, hieß es.
Baiersdorf (dpa/lby) - Nach einem Brand in einem Wohnhaus im mittelfränkischen Baiersdorf (Landkreis Erlangen Höchstadt) ist ein Mann tot geborgen worden. Nach Polizeiangaben meldeten Anwohner am Mittwochnachmittag per Notruf, dass Rauch aus einer Wohnung im Erdgeschoss des Hauses drang. Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden dort den leblosen Mann, ein Notarzt habe nur noch seinen Tod feststellen können. Wie es zu dem Brand gekommen war, war zunächst unklar. Die Kripo habe die Ermittlungen aufgenommen.
Bremen (dpa/lni) - Wegen des Bildungsprogramms Startchancen soll das Land Bremen zehn Jahre lang zehn Millionen Euro im Jahr für Schulen erhalten. Das teilte das Bremer Bildungsressort am Mittwoch mit. Das Programm fördert Schulen mit einem hohen Anteil benachteiligter Schüler. Im Land Bremen sind 43 Schulen Teil des Vorhabens. Laut Ressort soll Bremen mehr Geld als ursprünglich vorgesehen erhalten. "Das ist für Bremen ein wichtiger Erfolg", sagte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD). Das Programm wird laut Mitteilung bereits umgesetzt. Bund und Länder hatten sich Anfang Februar nach monatelangen Verhandlungen auf das Programm geeinigt. Bund und Länder tragen die Kosten gemeinsam.