Rahmede-Talbrücke an der A45 kontrolliert gesprengt
n-tv
Nach minutiöser Vorbereitung bringen Sprengmeister die 17.000 Tonnen schwere Rahmede-Talbrücke bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen zu Fall. Die Leidenszeit der Anwohner endet damit jedoch nicht: Noch für Jahre wird die Nord-Süd-Achse zwischen Frankfurt und Dortmund unterbrochen bleiben.
Die marode Rahmede-Talbrücke an der A45 in Nordrhein-Westfalen ist am Sonntag in Lüdenscheid kontrolliert gesprengt worden. Das 17.000 Tonnen schwere und bis zu 70 Meter hohe Bauwerk an der deutschlandweit wichtigen Autobahn stürzte auf ein gewaltiges Fallbett herab. Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der FDP und sein NRW-Amtskollege Oliver Krischer von den Grünen verfolgten die spektakuläre Aktion vor Ort. Die Brücke ist seit 17 Monaten voll gesperrt - mit gravierenden Folgen. Sie ist auch ein Politikum und zum Symbol für die vielerorts marode Infrastruktur in Deutschland geworden. In Lüdenscheid konnten Bürger die Sprengung in einem Public Viewing in der Innenstadt verfolgen.
Am Sonntagmittag zündete Sprengmeister Michael Schneider um 12.00 Uhr die Sprengladung. Rund 150 Kilogramm Sprengstoff brachten die Brückenpfeiler zum Einsturz. Das 450 Meter lange Bauwerk stürzte zu Boden. "Es hätte nicht besser laufen können", sagte Schneider dem WDR. Die Bebauung direkt unterhalb der Talbrücke machte die Sprengung auf einer der bundesweit inzwischen wohl bekanntesten Baustellen besonders schwierig.
Der Sprengabbruch bedeutet nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums einen "Meilensten" auf dem Weg zu einem schnellstmöglichen Neubau. Das Projekt stehe ganz oben auf der Prioritätenliste. Die wichtige Verkehrsachse Dortmund - Frankfurt ist seit der Brückensperrung am 2. Dezember 2021 unterbrochen. Die auch wirtschaftlich bedeutende umliegende Region ist von Stauchaos, Lärm- und Abgasbelastung, stockendem Lieferverkehr, Fachkräfte-Abwanderung und Umsatzeinbußen schwer getroffen.