"Putin setzt Hunger als Waffe ein"
n-tv
Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt, doch seit Kriegsbeginn liegen die Ausfuhren brach. Ein Erpressungsversuch der russischen Regierung, meint die britische Außenministerin Truss. Moskau macht dagegen den Westen für die Probleme verantwortlich.
Die britische Außenministerin Liz Truss wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, die Welt mit der Lieferung von Lebensmitteln zu erpressen. "Es ist entsetzlich", sagte sie bei einem Besuch in Bosnien-Herzegowina. "Letztendlich setzt er Hunger und den Mangel an Nahrungsmitteln als Waffe gegen die ärmsten Menschen der Welt ein. Das dürfen wir einfach nicht zulassen. Putin muss die Blockade des ukrainischen Getreides aufheben."
Die Ukraine ist ein wichtiger Getreidelieferant unter anderem für arme Länder in Afrika. Seit Kriegsbeginn blockiert die russische Armee allerdings alle ukrainischen Schwarzmeerhäfen und damit nahezu alle Transportrouten. Will die Ukraine ihr Getreide exportieren, muss sie daher alternative Wege finden. Zurzeit stecken nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) knapp 25 Millionen Tonnen Getreide in dem Land fest.
Nach russischer Darstellung ist dagegen der Westen für die Probleme verantwortlich, weil er Sanktionen gegen Russland verhängt hat. Man weise den Vorwurf, dass Russland die Ausfuhren blockiere, kategorisch zurück, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Im Gegenteil, wir beschuldigen westliche Länder, Maßnahmen ergriffen zu haben, die dazu geführt haben."