Prozess nach Amokfahrt am Ku’damm: Gutachter befragt
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Der Mann, der am Berliner Ku’damm mit einem Auto in Fußgängergruppen gefahren war, ist nach einem psychiatrischen Gutachten nicht schuldfähig. Der Beschuldigte leide seit Jahren an einer paranoiden Schizophrenie, erklärte ein Sachverständiger am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht. Der Prozess wegen Mordes und Mordversuchs in 16 Fällen gegen den inzwischen 30-Jährigen soll nun in die Schlussphase gehen. Für den 19. April seien die Plädoyers vorgesehen, teilte der Vorsitzende Richter mit. Ein Urteil könnte nach bisheriger Planung am 21. April verkündet werden.
Der Beschuldigte, ein in Armenien geborener Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit, soll am 8. Juni 2022 mit einem Auto auf dem Kurfürstendamm (Ku'damm) und der Tauentzienstraße mit Absicht in Fußgängergruppen gefahren sein. Eine Schulklasse aus Bad Arolsen in Nordhessen war am schwersten betroffen. Eine 51 Jahre alte Lehrerin starb noch am Tatort, ein 53-jähriger Lehrer sowie elf Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse wurden erheblich verletzt. Auch eine 14-Jährige gehörte zu den Betroffenen. Weitere Opfer waren eine 32-Jährige, die im siebten Monat schwanger war, sowie zwei 29 und 31 Jahre alte Männer.
Der psychiatrische Gutachter sagte weiter, die Krankheit sei etwa vor zehn Jahren bei dem Beschuldigten ausgebrochen. Der schwer erkrankte Mann sei danach engmaschig betreut und begleitet worden. Eine Untersuchung im Mai 2022 habe keine Hinweise auf eine erneute psychotische Symptomatik ergeben. Der 30-Jährige habe jedoch in den Tagen vor dem Geschehen die ihm verordneten Medikamente nicht mehr eingenommen.
In der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft heißt es, dem Beschuldigten sei bei der Fahrt bewusst gewesen, dass es Todesopfer geben könnte. Der Mann soll sich in einem akut psychotischen Zustand befunden haben. Nach Angaben seines Verteidigers kann er nichts zu der Tat sagen. In einem sogenannten Sicherungsverfahren strebt die Berliner Staatsanwaltschaft die dauerhafte Unterbringung des 30-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
München (dpa/lby) - Die bayerische Staatsregierung will die jahrelangen Planungen für ein neues Konzerthaus in München noch einmal komplett von vorn beginnen und damit eine Halbierung der Kosten erreichen. Kern des Projekts soll ein großer Konzertsaal sein - das "Drumherum" werde aber weniger, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München sagte. Ziel sei es, bis 2036 "erfolgreich zu sein".
Vechta (dpa/lni) - Bei Löscharbeiten in einem Wohnhaus in Vechta haben Einsatzkräfte der Feuerwehr am Dienstag einen Toten gefunden. Bei dem Mann handelt es sich wahrscheinlich um den 66 Jahre alten Bewohner, der alleine in dem Haus lebte, teilte die Polizei mit. Todes- und Brandursache müssten nun ermittelt werden.
Bielefeld (dpa/lnw) - Mit einem Geländewagen sind Diebe in die Tür eines Juweliergeschäfts in Bielefeld gefahren und haben Schmuck aus den Vitrinen gestohlen. Mindestens drei maskierte Männer seien in der Nacht zum Dienstag mit dem Wagen in die Front des Geschäfts gefahren, sagte ein Polizeisprecher. Eine Glastür wurde dabei so stark beschädigt, dass die Täter zu Fuß in den Laden gelangten. Sie hätten "diversen Schmuck" erbeutet, teilte die Polizei mit, ohne weitere Details zu nennen. Dann seien sie mit dem Geländewagen geflüchtet, hätten wenig später aber das Fluchtfahrzeug gewechselt. Die Ermittler hoffen bei der Fahndung nun auch auf Hinweise von Zeugen.
Dresden (dpa/sn) - Zum Erhalt der sächsischen Kur- und Erholungsorte fordern der Tourismusverband und der Heilbäderverband einen Mehrlastenausgleich. Ohne einen Ausgleich für die zusätzlichen Kosten für Erhalt, Ausbau und Schaffung, der für die staatlichen Prädikate notwendigen Infrastruktur, sei die Zukunft dieser Orte in Gefahr, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag. Die damit verbundenen Ausgaben auf kommunaler Seite stünden in keinem Verhältnis zu den Einnahmen der Gemeinden und belasteten damit den Haushalt der Kommunen enorm.
Wenn am Nachmittag Wolodymyr Selenskyj im Bundestag spricht, werden die Abgeordneten der BSW-Gruppe nicht anwesend sein. In einer Erklärung heißt es zur Begründung, der ukrainische Präsident nehme mit seiner ablehnenden Haltung zu Friedensinitiativen einen atomaren Konflikt in Kauf. Das könne man nicht unterstützen.