
Polizei schießt bei Bauern-Protest in Niederlanden
n-tv
Seit Wochen demonstrieren niederländische Bauern gegen die Klimapolitik ihrer Regierung. In der Gemeinde Heerenveen kommt es nun erneut zu Zusammenstößen zwischen Landwirten und der Polizei. Die Beamten feuern Schüsse ab - und sprechen später von einer "bedrohlichen Lage".
Bei einer Demonstration von Landwirten in den Niederlanden hat die Polizei Warnschüsse und gezielte Schüsse abgegeben. Traktorfahrer seien am späten Dienstagabend in Heerenveen im Norden des Landes auf Polizisten und Polizeiautos zugefahren, eine "bedrohliche Lage" sei entstanden, teilte die Polizei mit. Die Beamten hätten daher Schüsse abgegeben. Ein Traktor sei getroffen worden. Dazu werde nun ermittelt.
Bei der Protestaktion in Heerenveen wurden laut Polizei zudem drei Menschen festgenommen. Die Landwirte in den Niederlanden gehen seit dem 10. Juni regelmäßig auf die Barrikaden. Sie protestieren teils gewalttätig gegen die Pläne der Regierung, den Stickoxidausstoß massiv zu senken - für die Bauern bedeutet das in der Konsequenz, die Zahl der Tiere in den Ställen drastisch zu reduzieren.
Die Niederlande - in etwa so groß wie Niedersachsen - sind nach den USA der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt und einer der größten Treibhausgasemittenten in Europa. Vor allem die Viehzucht ist die Ursache. In dem Land mit 17,5 Millionen Einwohnern stehen 12 Millionen Schweine, 4 Millionen Rinder und 100 Millionen Hühnchen in Ställen und auf den Weiden.
