
Pistorius kündigt neuen Schwerpunkt in Sahelregion an
n-tv
Bis Mai 2024 soll der letzte Bundeswehrsoldat das westafrikanische Mali verlassen haben. Bei ihrem Besuch in Westafrika machen sich Verteidigungsminister Pistorius und Entwicklungsministerin Schulze ein eigenes Bild von der Lage - und versprechen dem Nachbarland Niger verstärktes Engagement.
Verteidigungsminister Boris Pistorius und Entwicklungsministerin Svenja Schulze haben das Engagement Deutschlands in der Sahelregion vor dem beginnenden Abzug der Bundeswehr aus Mali bekräftigt. Die Sicherheit dort liege im besonderen Interesse Deutschlands, sagte Pistorius in der nigrischen Hauptstadt Niamey zum Auftakt einer mehrtägigen Reise. Die Beendigung des Bundeswehreinsatzes in Mali werde "schrittweise und geordnet" bis Mai 2024 erfolgen. "Der Schwerpunkt unseres zukünftigen militärischen Engagements im Sahel wird in Niger liegen. Dabei koordinieren wir uns eng und vertrauensvoll mit unseren nigrischen Partnern", so Pistorius.
Die zwei Minister besuchen beide westafrikanischen Staaten und sprechen mit Regierungsvertretern, Hilfsorganisationen und deutschen Soldaten. Anlass ist die letztmalige Verlängerung des Bundeswehrmandates für die Beteiligung an der UN-Mission Minusma in Mali und die Neumandatierung der deutschen Beteiligung an der militärischen Partnerschaftsmission der EU in Niger. Dort wird die Zusammenarbeit ausgebaut.
Aus Mali will die Bundesregierung aber die mehr als 1100 deutschen Blauhelm-Soldaten der UN-Mission Minusma abziehen. Sie zieht damit auch Konsequenzen aus einem Dauerstreit mit den malischen Militärmachthabern. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird Mali von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die im Kampf gegen Islamisten die Zusammenarbeit mit Russland gesucht und Einsatzspielräume für Minusma weitgehend beschränkt hat.
