Papst entschuldigt sich bei Indigenen in Kanada
n-tv
Im vergangenen Jahr werden in Kanada Hunderte Kinderleichen in der Nähe früherer katholischer Internate entdeckt. Daraufhin erschüttert ein weit in die Vergangenheit reichender Skandal das Land. Das Oberhaupt der katholischen Kirche verurteilt die Taten und bittet um Vergebung.
Papst Franziskus hat wegen des jahrzehntelangen Missbrauchs indigener Kinder in katholischen Internaten in Kanada um Entschuldigung gebeten. "Ich bitte Gott um Vergebung für das erbärmliche Verhalten dieser Mitglieder der katholischen Kirche" und "bitte Sie gemeinsam mit meinen kanadischen Bischofsbrüdern um Entschuldigung", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einem Treffen mit Vertretern verschiedener indigener Gruppen in Rom. Kanadas Regierungschef Justin Trudeau sprach von einem "Schritt nach vorne".
Er habe mit großer Traurigkeit die Berichte "des Leids, der Entrechtung, der diskriminierenden Behandlungen und unterschiedlichen Formen des Missbrauchs vernommen", die seine Gesprächspartner vor allem in den Internaten erfahren hätten, sagte der Papst. Er empfinde "Scham" und "Schmerz". Der Papst verurteilte zudem die "ideologische Kolonisation" und "Angleichungsmaßnahmen", denen "so viele Kinder zum Opfer fielen". "Eure Identität und eure Kultur wurden verletzt, zahlreiche Familien getrennt", bedauerte der Pontifex.
Die Entschuldigung des Papstes sei "ein Schritt nach vorne, um die Wahrheit unserer Vergangenheit anzuerkennen", sagte der kanadische Premierminister Trudeau. Es bleibe aber noch viel zu tun, um "historisches Unrecht" wiedergutzumachen. Er hoffe, dass der Papst seine Entschuldigung bei einem Besuch in Kanada persönlich überbringt. Franziskus hatte zuvor angekündigt, Ende Juli nach Kanada zu reisen.
Offiziell gibt es noch keinen Tatverdächtigen im Fall der getöteten Valeriia. Einem Medienbericht zufolge nimmt die Polizei verstärkt zwei Männer im näheren Umfeld der Mutter des Mädchens unter die Lupe. Demnach handelt es sich um einen Ex-Freund, mit dem es früher Probleme gegeben haben soll - und einen Stalker.
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