
Pakistan stationiert Soldaten in Islamabad
n-tv
In Pakistan löst die Festnahme des Ex-Premiers Imran Khan landesweit massive Proteste aus. Tausende Menschen werden festgenommen, darunter auch mehrere Parteifunktionäre Khans. In Islamabad soll das Militär nun die Regierungsgebäude schützen.
Zwei Tage nach der Festnahme Ex-Premierministers Imran Khan in Pakistan sind wegen der seitdem anhaltenden massiven Proteste Soldaten in der Hauptstadt Islamabad stationiert worden. Die Polizei erklärte, das Militär sei nun in der sensiblen "roten Zone" der Hauptstadt postiert, in der sich die Regierungsgebäude befinden. Bereits am Mittwoch hatte die Regierung grünes Licht für den Einsatz von Soldaten gegen Demonstranten in der Provinz Punjab gegeben.
Wie die Polizei in Islamabad weiter mitteilte, wurden mindestens sieben Funktionäre von Khans Partei Tehreek-e-Insaf (PTI) festgenommen. Ihnen wird demnach vorgeworfen, die Proteste organisiert zu haben. Nach seiner Festnahme am Dienstag war Khan am Mittwoch für acht Tage in Untersuchungshaft genommen worden. Medienberichten zufolge musste er sich vor einem Sondergericht im Polizeipräsidium der Hauptstadt Islamabad wegen der gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe verantworten.
Khans Festnahme hatte landesweit massive Proteste ausgelöst. Dabei wurden nach Angaben von Ärzten und Polizei mindestens sechs Menschen getötet. Hunderte Polizeibeamte wurden demnach verletzt, mehr als 2000 Menschen wurden im ganzen Land festgenommen, insbesondere in den Provinzen Punjab und Khyber Pakhtunkhwa. Gegen den früheren Premierminister laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen. Die pakistanische Wahlkommission wirft ihm vor, Staatsgeschenke aus seiner Zeit als Regierungschef für sich behalten zu haben.
