
Opfer stundenlang misshandelt: Drei Männer vor Gericht
n-tv
Über mehrere Stunden wird im Januar ein junger Mann nahe München geschlagen, gedemütigt und dabei gefilmt. Nun stehen die drei Tatverdächtigen vor Gericht, geben die Taten größtenteils zu und sagen: "Wir haben ihn krass erniedrigt."
Qualvolle und erniedrigende Stunden hat ein junger Mann in einer Gartenlaube bei München erlebt. Dort sollen ihn Ende Januar Bekannte misshandelt, bestohlen und dabei gefilmt haben. Den drei Tatverdächtigen wird vor dem Landgericht München I der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen unter anderem Nötigung und zweien auch gefährliche Körperverletzung und schweren Raub zur Last.
Zu Prozessbeginn räumten die zwei 21 und 22 Jahre alten Hauptangeklagten die Vorwürfe weitgehend ein und zeigten sich reumütig. Der Dritte, ein 17-Jähriger, gab an, betrunken daneben gesessen und vieles nicht mitbekommen zu haben.
Die Anklageschrift lässt erahnen, welch schrecklichen Abend das Opfer durchlebt haben muss: Demnach tranken und rauchten die vier jungen Männer zusammen in der Gartenhütte. Die beiden älteren Angeklagten sollen dann beschlossen haben, den vierten Mann zu bestehlen. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft schlugen sie ihn mit Fäusten und einer Bierflasche, einer verletzte ihn mit einem Messer und drückte eine Zigarette auf seinem Arm aus, sie drohten ihm mit dem Tod, beschmierten sein Gesicht und zwangen ihn, Urin zu trinken und mit gefesselten Händen zu tanzen. Einer filmte das Geschehen und ließ zeitweise einen Gruppenanruf mit drei Bekannten laufen.
