
Oder-Fischsterben soll auf polnische Konzerne zurückgehen
n-tv
Salzeinleitungen von polnischen Bergwerken sollen der Auslöser für das massenhafte Fischsterben in der Oder sein. Das geht aus einem Greenpeace-Gutachten hervor. Demnach wurden Wasserproben an mehreren Zuflüssen zur Oder und Weichsel genommen. Eine Wiederholung sei nicht ausgeschlossen.
Die Umweltorganisation Greenpeace hält zwei Kohle- und Bergbaukonzerne für Verursacher des massenhaften Fischsterbens im vergangenen Sommer in der Oder. Ein deutsch-polnisches Team von Greenpeace habe an drei Zuflüssen zur Oder und sechs Zuflüssen zur Weichsel 57 Wasserproben genommen und analysiert, teilte die Organisation nun mit. Sie geht nach der Untersuchung davon aus, dass Abwässer der Bergbauindustrie Auslöser für das Fischsterben in dem deutsch-polnischen Grenzfluss waren.
Bei drei Bergwerken zweier polnischer Konzerne könne die Belastung durch salzhaltige Einleitungen nachgewiesen werden, teilte Greenpeace weiter mit. Experten gehen davon aus, dass Salzeinleitungen ein wesentlicher Grund für das Oder-Fischsterben waren, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.
Das Unternehmen Jastrzebska Spolka Weglowa S.A. (JSW) teilte mit, es wolle sich mit dem Greenpeace-Bericht befassen. Darüber hinaus äußerte sich der Kohleproduzent JSW nicht dazu. Das zweite Unternehmen reagierte bislang nicht auf eine Anfrage, auch das polnische Umweltministerium nicht.
