Nachbeben der Stärke 5,2 erschüttert Türkei
n-tv
Mehr als 9000 Nachbeben zählt die Türkei seit den verheerenden Erdstößen Anfang Februar. Diesmal erschüttert ein Beben der Stärke 5,2 die Provinz Nigde. Berichte über Opfer gibt es noch nicht. Derweil werden mehr als 100 Menschen festgenommen - wegen Baumängeln.
Die Erdbebenregion an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien kommt nicht zur Ruhe. Nun traf ein Beben der Stärke 5,2 die zentralanatolische Provinz Nigde in der Türkei, wie die Erdbebenwarte Kandilli mitteilte. Das Epizentrum lag demnach im Bezirk Bor. Kurz zuvor hatte es nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD mehrere Beben der Stärke 4 gegeben. Angaben zu Opfern und Schäden gibt es bisher nicht.
Von syrischen Stellen wurden innerhalb von 24 Stunden insgesamt mehr als 60 Nachbeben erfasst, wie das Erdbebenzentrum des Landes mitteilte. Die Phase der Nachbeben könne noch zwei Jahre andauern, hieß es von AFAD. Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Darauf folgten nach türkischen Angaben bereits mehr als 9000 Nachbeben.
Die Zahl bestätigter Todesopfer in den beiden Ländern stieg inzwischen auf mehr als 50.000. Für Istanbul ist diese Zahl eine Vorwarnung: Experten halten ein Beben dort mit einer Magnitude von bis zu 7,4 für überfällig. Nötig sei ein schnelles Bauprogramm für mehr Erdbebensicherheit im Wert von etwa 30 bis 40 Milliarden Dollar, sagte Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu. "Der Betrag ist dreimal so hoch wie das Jahresbudget der Stadt Istanbul, aber wir müssen bereit sein, bevor es zu spät ist." Kürzlich waren bereits fast 100 Schulgebäude aufgrund von Baurisiken geschlossen worden, die nun erdbebensicher gemacht werden sollen.