Mutter soll Sohn getötet haben: Verfahren eingestellt
n-tv
Fulda (dpa/lhe) - Das Landgericht Fulda hat am Mittwoch das Verfahren gegen eine Mutter eingestellt, die ihren Sohn im Zuge eines geplanten erweiterten Suizids getötet haben soll. Die Anklage hatte der heute 52 Jahre alten Frau Totschlag vorgeworfen. Sie soll demnach am 2. Januar 2018 ihren damals 16 Jahre alten Sohn mit einem Narkosemittel umgebracht haben. Auch der Ehemann starb bei der Tat, die Frau überlebte den Suizidversuch, da sie sich eine zu niedrige Dosis des Mittels verabreicht haben soll.
Grund für die Tat soll laut Anklage die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens des Sohnes gewesen sei, aufgrund derer eine familienexterne Unterbringung empfohlen worden sein soll. Da dies für die 52-Jährige und ihren Ehemann nicht in Betracht gekommen sei, sollen sie sich gemeinsam mit ihrem Sohn dazu entschieden haben, Suizid zu begehen. Die Anklage ging davon aus, dass der 16-Jährige nicht in der Lage gewesen sei, die volle Tragweite seiner Entscheidung für einen Suizid zu übersehen und angemessen abzuwägen.
Die 1. Große Strafkammer habe das Verfahren gegen die Frau eingestellt, da die Schuld der Angeklagten im Falle einer Verurteilung als gering anzusehen gewesen wäre und kein öffentliches Interesse an der Verfolgung bestehe, teilte das Landgericht Fulda mit. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Beweisaufnahme könne das Tatgeschehen in rechtlicher Hinsicht auch als Tötung auf Verlangen oder fahrlässige Tötung gewertet werden.
Zudem wäre im Fall einer Verurteilung zu Gunsten der Angeklagten insbesondere zu berücksichtigen gewesen, dass sie die von Beginn an gestandene Tat aus Verzweiflung sowie Ausweglosigkeit und aus Liebe zu ihrem Sohn begangen habe, für den sie über 16 Jahre alle persönlichen Kräfte aufgebracht habe. Hinzu komme, dass das Tatgeschehen mittlerweile rund fünfeinhalb Jahre zurückliege und die nicht vorbestrafte Angeklagte durch das Erlebte psychisch schwer belastet sei. Überdies habe sie sich trotz bestehender gesundheitlicher Probleme dem Verfahren gestellt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hätten sich diesen Erwägungen angeschlossen, hieß es.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.