
Mitgliederzuwachs bei jüdischen Gemeinden in Brandenburg
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Die jüdischen Gemeinden in Brandenburg sind im vergangenen Jahr leicht gewachsen. Das geht aus einer in Frankfurt vorgelegten Statistik der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) hervor. Demnach waren Ende 2022 1691 Mitglieder in jüdischen Gemeinden in Brandenburg registriert. Damit stieg die Zahl um 86 Mitglieder. Es wurden 108 Neuzugänge im vergangenen Jahr gezählt, 22 Menschen traten aus.
Bundesweit lag die Zahl der Mitglieder der Statistik zufolge Ende 2022 bei 90.885. Die ZWST verzeichnete zum ersten Mal seit 2006 "einen positiven Effekt bei der Mitgliederentwicklung". Hintergrund dafür sei vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Etwa 1400 Juden seien seit Februar 2022 aus der Ukraine geflüchtet und hätten sich Gemeinden in Deutschland angeschlossen.
Im Jahr 2021 hatte die Mitgliederzahl in Deutschland noch bei 91 839 gelegen. Laut ZWST begründet sich der Rückgang aber vor allem mit dem zwischenzeitlichen Austritt der jüdischen Kultusgemeinde Mainz mit rund 1000 Mitgliedern aus dem Dachverband. Daher wirke sich der Zuwachs nicht auf die absoluten Mitgliederzahlen aus.
Allerdings dürfe man sich nicht auf der positiven Entwicklung ausruhen, sagte der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle, Abraham Lehrer. "Der Trend der sinkenden Mitgliederzahlen wird sich fortsetzen und darauf sollten wir als Gemeinden und Dachverbände auch reagieren."
