Messner: Gletscher-Unglück Folge der Erderwärmung
n-tv
Mindestens sechs Menschen kommen beim Gletschersturz am Berg Marmolata ums Leben - aber es könnten noch mehr sein. Die Hoffnung ist gering, dass die Vermissten am Leben sein könnten. Extrembergsteiger Messner sieht mehr dieser Unglücke kommen: Der Klimawandel "fresse die Gletscher weg".
Nach dem folgenschweren Gletschersturz in den Dolomiten mit mindestens sechs Toten setzen die Einsatzkräfte an diesem Montag die Suche an der Flanke des Berges Marmolata fort. Sie haben dabei aber kaum noch Hoffnung, unter den Eis-, Schnee- und Felsmassen weitere Überlebende zu finden. Das sagte Walter Cainelli von der Bergrettung der norditalienischen Provinz Trentino am Sonntagabend.
Gut ein Dutzend Menschen werden noch vermisst, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Auf dem Parkplatz am Fuße des Bergmassivs, von dem die Aufstiegswege los gehen, wurden 16 Autos gezählt, deren Halter noch nicht ausfindig gemacht werden konnten. "Wir wissen noch nicht, ob die Wagen den toten oder vermissten Personen gehören oder Leuten, die nichts mit dem Unfall zu tun haben", sagte der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti. Bis zu 14 Bergsportler wurden bei der Bergkatastrophe verletzt.
Die Such- und Bergungsarbeiten an der Marmolata waren am Sonntagabend unterbrochen worden, weil die Gefahr bestand, dass weitere Eisblöcke abgehen könnten. Der sichtlich geschockte Bergretter Luigi Felicetti berichtete von dem Einsatz: "Als wir vor Ort ankamen, bot sich uns ein unglaubliches Bild. Überall lagen Eisblöcke und riesige Steine." Die Nachrichtenagentur Ansa zitierte Ermittler, wonach sich an dem Berg ein "unvorstellbares Blutbad" abgespielt habe, nach dem "es schwer sein wird, die Identität der Opfer festzustellen, denn die Körper wurden zerstückelt" von den Eis- und Steinbrocken.