Mercedes steigt bei russischem LKW-Bauer Kamaz aus
n-tv
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs nimmt Mercedes-Benz nicht mehr am operativen Geschäft des russischen LKW-Herstellers Kamaz teil. Der deutsche Konzern hält jedoch zunächst weiter Anteile an dem Autobauer, der auch für die Kreml-Armee Fahrzeuge produziert. Nun steigen die Schwaben vollständig aus.
Der Autobauer Mercedes-Benz hat seine Anteile am russischen Nutzfahrzeughersteller Kamaz verkauft. Die erforderlichen Genehmigungen seien erteilt und die vertraglichen Vereinbarungen umgesetzt worden, teilte eine Sprecherin mit. Der Vollzug sei im Februar erfolgt. Weitere Beteiligungen der Mercedes-Benz Group AG in Russland bestünden nicht. Zu Einzelheiten wie dem Preis oder den beteiligten Parteien wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Mercedes hielt einen Anteil von 15 Prozent an dem russischen LKW-Bauer.
Zuvor hatte Kamaz-Generaldirektor Sergej Kogogin in der Tageszeitung "Wedomosti" den Verkauf bestätigt. "Ihre weiteren Pläne bezüglich unseres Unternehmens sind mir nicht bekannt", sagte Kogogin. Käufer und Kaufsumme wollte der russische Manager ebenfalls nicht nennen. Er erinnerte daran, dass der Konzern seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht mehr am operativen Geschäft des Unternehmens teilgenommen hat.
Nach der Trennung von Mercedes-Benz und Daimler Truck im Dezember 2021 sollten die Anteile von Mercedes an den Lastwagenhersteller aus Leinfelden-Echterdingen übergehen. Der russische Krieg und die im Anschluss verhängten Sanktionen kamen dem Plan aber zuvor. Der Konzern stellte seine geschäftlichen Aktivitäten in Russland ein, und die Beteiligung verblieb aus rechtlichen Gründen bei Mercedes. Das Unternehmen ist die Rechtsnachfolgerin der Daimler AG.