
McCarthy kämpft um Amt als Repräsentantenhaus-Chef
n-tv
Den drohenden Shutdown kann der US-Kongress vor wenigen Tagen gerade noch abwenden. Bei den Republikanern hat der mühsam gefundene Kompromiss jedoch Folgen. Der Chef des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, muss sich einem Absetzungsversuch aus den eigenen Reihen erwehren.
Von Freundschaft sind die Parteifreunde Kevin McCarthy und Matt Gaetz weit entfernt. Vielmehr führen die beiden Republikaner einen erbitterten Machtkampf, der das US-Repräsentantenhaus in weiteres Chaos stürzen könnte. Der ultrarechte Abgeordnete Gaetz will McCarthy von der Spitze der Kongresskammer stoßen, einen entsprechenden Antrag hat der glühende Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump am Montag eingereicht.
Es ist die Fortsetzung - und der vorläufige Höhepunkt - eines Konflikts innerhalb der republikanischen Fraktion, der schon schwelt, seit die Oppositionspartei zu Jahresbeginn die Mehrheit im Repräsentantenhaus übernahm. McCarthy hatte damals eine Rekordzahl von 15 Wahlgängen gebraucht, um zum Vorsitzenden der Kongresskammer gewählt zu werden.
Grund war der Widerstand von Gaetz und anderen Rechtsaußen-Republikanern, die den Politiker aus Kalifornien nicht mittragen wollten. Die aus eisernen Trump-Anhängern zusammengesetzte Gruppierung zwang den 58-Jährigen zu schmerzhaften Zugeständnissen, um ihre Blockade zu beenden. So stimmte McCarthy einer Regelung zu, wonach schon ein einzelner Abgeordneter einen Antrag auf seine Absetzung stellen kann. Das macht den "Speaker" ("Sprecher"), wie der Vorsitzende des Repräsentantenhauses in den USA genannt wird, besonders angreifbar - und zur Geisel der rechten Hardliner in den eigenen Reihen.
