Materialmangel setzt der Baubranche zu
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Beim Bau geht es zwar aufwärts - allerdings gibt es ein großes Problem. Die Pandemie sorgt für Lieferengpässe, das Material wird knapp. Eine Folge: enorme Kostensteigerungen für Firmen und Bauherren.
Materialmangel, Lieferprobleme, rasant steigende Preise: Die eigentlich boomende Baubranche hat derzeit große Sorgen. Denn Stahl, Holz und Dämmstoffe sind dieses Jahr durch Lieferengpässe in der Pandemie erheblich teurer und knapp geworden. Die auf Holz angewiesenen Dachdecker sind besonders hart getroffen: Die Preise für Latten zum Aufbau von Dachstühlen seien seit Februar explodiert, beklagt Dirk Bollwerk, Präsident des Dachdeckerverbands ZVHD und Chef eines mittelständischen Betriebes in Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit Reuters. "Und dabei muss man Glück haben, überhaupt etwas zu kriegen." In seiner Handwerkszunft mehrten sich Berichte über Baustopps. "Die Holzkrise hat uns im Dachdeckerhandwerk kalt erwischt." Mit den Problemen sind die Dachdecker nicht allein: 39,4 Prozent der Baufirmen gaben in der Mai-Umfrage des Ifo-Instituts an, dass sie Probleme bei der Materialbeschaffung haben. Die Politik hat die Brisanz des Problems erkannt, das im heraufziehenden Wahlkampf auch ein Thema werden dürfte. Denn der Traum von den eigenen vier Wänden könnte für manchen platzen. Bauherren müssen fürchten, bei laufenden Projekten wegen der enormen Kostensteigerungen in die Bredouille zu geraten. Die seit Anfang des Jahres aufgelaufenen Mehrkosten beim Material können sich beim Dach und den übrigen Gewerken bei einem Einfamilienhaus kräftig summieren. "Da kommen über alle Positionen 15 bis 20 Prozent zusammen. Holz schlägt dabei bisweilen mit dem doppelten bis dreifachen Preis ziemlich ins Kontor", rechnet Verbandspräsident Bollwerk vor.Gesundheitsminister Lauterbach spricht von einem "explosionsartigen" Anstieg: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im vergangenen Jahr um über 360.000 zugenommen. Das ist deutlich mehr als das erwartete Plus von 50.000. Überraschend sei dies trotzdem nicht, erklärt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem im Gespräch mit ntv.de.
In den Chefetagen der deutschen Unternehmen kühlt sich die Zuversicht beim Blick auf die Konjunktur wieder etwas ab. Die Firmen beurteilten ihre Lage wieder etwas trüber als zuletzt. Neue Bestellungen gehen weiter nur zögerlich ein. Dennoch sehen die Experten die Erholung intakt - nur eben sehr verhalten.