
Malteser und Johanniter prüfen Rassismus-Vorwürfe
n-tv
Jedes Jahr rücken die Johanniter und Malteser zu Hunderttausenden Rettungseinsätzen aus. In der "taz" werden nun jedoch schwere Rassismus-Vorwürfe gegen die Hilfswerke in Nordrhein-Westfalen erhoben. Unter anderem sollen Menschen aufgrund ihrer Herkunft schlechter behandelt worden sein.
Die Hilfsorganisationen Malteser und Johanniter in Nordrhein-Westfalen haben nach einem Bericht der "taz" teilweise ein Rassismus-Problem. Demnach wurden bei den Johannitern in Köln die Geburtstage von Adolf Hitler und anderen Nazi-Größen in einen Wandkalender eingetragen und es wurde ein rassistisches Spiel gespielt. Rettungskräfte seien dort auch als Reichsbürger und durch eine Nähe zur rechtsextremen Identitären Bewegung aufgefallen. Auf einer Rettungswache der Malteser in Nordrhein-Westfalen soll ein Mitarbeiter vor einem Einsatz geäußert haben, dass er lieber das Flüchtlingsheim anzünden wolle, als den Geflüchteten zu helfen. Auf dieser Wache hätten Mitarbeiter in einer Chatgruppe rassistische und sexistische Memes ausgetauscht, berichtete die "taz".
Die Malteser sind ein katholisches und die Johanniter ein evangelisches Hilfswerk. Beide rücken jedes Jahr zu Hunderttausenden von Rettungseinsätzen aus. Die Organisationen sicherten eine umfassende Untersuchung der Vorwürfe zu. Gleichzeitig verwahrten sie sich gegen eine Pauschalverurteilung.
Rettungskräfte beider Rettungswachen berichteten den Angaben zufolge von Fällen, in denen aus rassistischen Gründen Patientinnen und Patienten schlechter behandelt worden seien. Die Rettungskräfte, die in Köln in Zusammenhang mit den rechtsextremen und rassistischen Vorfällen aufgefallen seien, arbeiteten zumindest teilweise immer noch für die Johanniter Unfallhilfe. Der Mitarbeiter, der 2020 die Vorfälle intern weitgehend erfolglos angesprochen habe, habe dagegen die Kündigung erhalten, schreibt die "taz".
