
"Loverboy"-Prozess: Haftstrafen wegen Körperverletzung
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - In einem Prozess, in dem es auch um die sogenannte Loverboy-Masche ging, hat das Landgericht Düsseldorf am Mittwochabend zwei Brüder wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Nach Überzeugung der Richter hatte der ältere Bruder im August 2019 dem neuen Partner der Ex-Freundin seines jüngeren Bruders in Duisburg mehrfach ein Messer in den Bauch gerammt und ihn schwer verletzt.
Die Richter verhängten gegen den älteren Bruder (33) aus Langenfeld eine Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten. Der jüngere Bruder (25) aus Duisburg soll geholfen haben - er erhielt eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Der gegen ihn bestehende Haftbefehl wurde jedoch aufgehoben. Das Gericht rechnete die zwei Jahre an, die er in Untersuchungshaft gesessen hatte.
Die Staatsanwältin hatte für den älteren Bruder sechs Jahre und neun Monate Haft sowie Sicherungsverwahrung beantragt, für den jüngeren Bruder vier Jahre und drei Monate. Verteidiger Wolf Bonn hatte Freispruch für den 33-Jährigen gefordert. "Mein Mandant hat sich damals in Notwehr nur verteidigt", sagte er. Das Messer habe das verletzte Opfer zu dem Gespräch mitgebracht.
Das aktuelle Verfahren war bereits der zweite Prozessanlauf. Der erste wurde nach mehreren krankheitsbedingten Unterbrechungen, darunter waren auch einige Corona-Fälle, nach knapp 80 Verhandlungstagen im September vergangenen Jahres abgebrochen und Mitte Oktober mit umbesetzter Strafkammer erneut gestartet.
