"Kurz vor Massenexperiment an den Kindern"
n-tv
In den Augen von Karl Lauterbach lautet die Corona-Strategie der Bundesregierung derzeit: Wer sich nicht impft, ist selber Schuld. Ein kaltherziger Umgang, findet der Gesundheitsexperte und sorgt sich insbesondere um die Kinder. Denn auch sie laufen Gefahr, an Long Covid zu erkranken.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der Politik "Kaltherzigkeit" im Umgang mit Ungeimpften vorgeworfen und gefordert, vor allem Kinder besser vor der steigenden Corona-Infektionsgefahr zu schützen. "Die Situation der Kinder besorgt mich derzeit am meisten", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Man müsse davon ausgehen, dass bis zu fünf Prozent der an Covid-19 erkrankten Kinder auch an Long Covid erkranken, so Lauterbach. "Wir sind kurz davor, ein Massenexperiment an unseren eigenen Kindern zu erleben. Das müssen wir unbedingt verhindern." Es fehle derzeit ein bundesweites Konzept, die stark ansteigenden Inzidenzen zu stoppen, kritisierte der SPD-Politiker. Werde jetzt nicht schnell gehandelt, drohe "eine Durchseuchung großer Teile der Ungeimpften, einschließlich der Kinder", sagte Lauterbach dem RND. "Die nicht ausgesprochene Strategie in Deutschland lautet: Jeder hat ein Impfangebot bekommen und wer sich nicht impft, ist selbst schuld. Solange die Krankenhäuser nicht überlaufen, können sich die Ungeimpften so viel infizieren, wie sie wollen", so Lauterbach. "Es schwingt manchmal sogar etwas Belehrung und Kaltherzigkeit mit."More Related News