
Kurdische Miliz kündigt nach Angriffen Vergeltung an
n-tv
Die Türkei fliegt als Reaktion auf den Bombenanschlag in der Istanbuler Innenstadt Dutzende Luftangriffe gegen kurdische Ziele im Norden Syriens und des Iraks. Dabei gibt es zahlreiche Opfer. Die Kurden bestreiten eine Beteiligung an dem Anschlag. Zugleich stellen sie eine Reaktion in Aussicht.
Die kurdische Miliz im Norden Syriens hat Vergeltung für türkische Angriffe auf ihre Stellungen angekündigt. "Diese Angriffe der türkischen Besatzungstruppen werden nicht ohne Antwort bleiben", hieß es in einer Erklärung der von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) unter Führung der YPG-Miliz. Die Türkei hatte in der Nacht Luftangriffe auf Stützpunkte militanter Kurden in Nordsyrien und Nordirak geflogen und damit nach eigenen Angaben auf den Bombenanschlag in Istanbul vom vergangenen Wochenende reagiert.
Die Luftangriffe richteten sich gegen Stellungen der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der syrischen Kurdenmiliz YPG, erklärte das türkische Verteidigungsministerium. Dabei seien 89 Ziele zerstört worden. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden mindestens 27 Menschen getötet und 38 zum Teil schwer verletzt. Die SDF meldete elf tote Zivilisten, darunter ein Journalist.
Unter anderem seien Orte in der Nähe von Kobanê und Aleppo bombardiert worden, hieß es weiter. Auch ein Posten der syrischen Regierung sei Ziel gewesen. Syrische Soldaten seien bei den Angriffen getötet worden, meldeten die Aktivisten sowie Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana. Die Türkei nannte unter anderem die nordirakischen Orte Kandil, Asus, Hakurk und die syrischen Orte Tall Rifat, Kobane, Dschasira und Al-Malikija als Ziele.
