Klinikverbund: Zahl der Krankenhäuser mit Defizit steigt
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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens öffentliche Krankenhäuser rutschen laut Klinikverbund Hessen zunehmend in die roten Zahlen. "Für das Jahr 2022 gaben bereits 72 Prozent der befragten Krankenhäuser einen negativen Jahresabschluss an, für 2023 erwarten 85 Prozent und für 2024 sogar 86 Prozent der befragten Kliniken ein Defizit", sagte Reinhard Schaffert, Geschäftsführer des Verbunds am Montag. Das habe eine Umfrage unter den Kliniken des Verbunds ergeben. Die Krankenhäuser forderten daher von der Bundesregierung sofortige Schritte zum Inflationsausgleich und ein Ende der Unterfinanzierung der Kliniken.
Laut der Umfrage erwartet für 2024 keines der Krankenhäuser mehr einen Überschuss. Doch nicht nur die Zahl der Kliniken mit negativem Jahresergebnis steige, auch der Betrag des Defizits werde pro Krankenhaus durchschnittlich von rund vier Millionen Euro im Jahr 2022 auf über zehn Millionen Euro im Jahr 2023 zunehmen. "Das bedeutet, dass eine große Mehrheit der Krankenhäuser momentan für jeden stationär behandelten Patienten im Mittel rund 465 Euro drauflegt; das kann kein Krankenhaus auf Dauer durchhalten", sagte Schaffert.
Die gesetzlich festgelegte Finanzierung der Kliniken besteht aus der Investitionsförderung des Landes sowie den Einnahmen durch Behandlungen. Doch das Geld für Investitionen reiche trotz Anhebungen bereits seit Jahrzehnten nicht mehr aus, erklärte der Klinikverbund. Und bei den Erlösen für die Behandlungen sei die Inflation fast völlig unberücksichtigt, weshalb dort ebenfalls Kosten höher als Einnahmen seien.
Im Klinikverbund Hessen haben sich die hessischen Krankenhäuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft sowie die Spitzenverbände der Trägerorganisationen Hessischer Landkreistag, Hessischer Städtetag und Hessischer Städte- und Gemeindebund zusammengeschlossen. Die Kliniken versorgen laut Verbund über 50 Prozent der Patienten in Hessen und sind an über 50 Standorten vertreten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) veranstaltet am 20. Juni einen Aktionstag, um auf die Lage der Kliniken hinzuweisen.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.