Kirchen: Abschiebehaft in Ingelheim vielfach rechtswidrig
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Mainz (dpa/lrs) - Mehr als jede zweite überprüfte Abschiebehaft im Gefängnis Ingelheim ist im vergangenen Jahr nach Angaben der kirchlichen Verbände Caritas und Diakonie rechtswidrig angeordnet worden. Der Ökumenische Rechtshilfefonds unterstützte im vergangenen Jahr 40 Verfahren von Abschiebehäftlingen, wie Diakonie und Caritas am Montag in Mainz mitteilte. In 13 Fällen führte die rechtliche Intervention demnach zur Entlassung aus der Abschiebehaft in Ingelheim. In zehn weiteren Fällen wurden die Betroffenen zwar abgeschoben, nachträglich wurde aber die Rechtswidrigkeit der Haft festgestellt. "Somit saßen über 50 Prozent (23 Personen) unrechtmäßig in Haft", teilten die beiden Verbände mit.
Caritas und Diakonie forderten nach dieser Auswertung des Rechtshilfefonds ein Abschiebemoratorium. "Während staatlicherseits seit Monaten gefordert wird, alle Kontakte zu minimieren und zu Hause zu bleiben, wird andererseits weiter in Krisengebiete und europäische Staaten abgeschoben", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Carsten Tag. "Das ist äußerst fragwürdig und in der Logik nicht nachzuvollziehen." Die Direktorin der Caritas im Bistum Mainz, Nicola Adick, fügte hinzu: "Menschen mit internationalem Schutzstatus dürfen nicht abgeschoben werden, wenn die konkrete Gefahr besteht, dass sie bei ihrer Rückkehr in großer materieller Not leben müssen und ihre elementarsten Bedürfnisse nicht decken können - kurzum Perspektivlosigkeit auf sie wartet." Nach einer coronabedingten Pause im Vollzug der Abschiebungshaft in Ingelheim im Frühjahr 2020 sei die Belegung im weiteren Verlauf des vergangenen Jahres nach Ende der ersten Infektionswelle wieder gestiegen und liege seitdem konstant bei durchschnittlich mehr als 30 Inhaftierten, teilten die Verbände mit. Insgesamt wurden dort im vergangenen Jahr 322 Menschen inhaftiert.Dresden (dpa/sn) - In Sachsen sind die Schulen mit den schönsten Schulgärten gekürt und mit einem Preisgeld belohnt worden. Wie das sächsische Staatsministerium für Kultus am Freitag in einer Pressemitteilung verkündete, erhielten die Landessieger, die Oberschule Cossebaude in Dresden sowie das Internationale Gymnasium in Meerane, ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2500 Euro. Die 128. Oberschule "Carola-von-Wasa" in Dresden und die Schule "Altchemnitz - Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen" in Chemnitz erhielten einen Sonderpreis sowie ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1500 Euro.
Wegscheid/Untergriesbach (dpa/lby) - Sechs Menschen sind beim Unfall eines Schleuserautos in Niederbayern verletzt worden. Einzig der mutmaßliche Schleuser und Fahrer, ein 25-Jähriger, blieb unverletzt, wie die Polizei mitteilte. Die verletzten Männer im Alter zwischen 16 und 40 Jahren sind den Angaben nach syrische Staatsbürger. Am Freitagmorgen wollte die Polizei das Auto des 25-Jährigen zwischen Untergriesbach und Wegscheid (Landkreis Passau) kontrollieren. Er flüchtete daraufhin - teilweise mit über 100 km/h durch geschlossene Ortschaften. Auf der Flucht soll er andere Fahrer gefährdet haben. Schließlich kam er in einer scharfen Kurve von der Straße ab und das Auto landete auf dem Dach.
Aschaffenburg (dpa/lby) - Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg hat ihre Ermittlungen zum möglichen Verrat von Dienstgeheimnissen in Bezug zu Tierquälerei im Schlachthof Aschaffenburg abgeschlossen. Gegen zwei ehemalige amtliche Tierärztinnen der Stadt sowie einen Inhaber eines Zerlegebetriebs hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte.