
Kinderärzte beklagen Engpass bei RSV-Impfstoff
n-tv
Am RS-Virus erkranken vor allem Säuglinge und Kleinkinder. Die Chance einer frühzeitigen Immunisierung für Gefährdete wurde von Krankenkassen und Politik "schlicht verschlafen", bemängeln die Kinderärzte.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat Engpässe beim Impfstoff für Babys gegen das Respiratorische Synzytial-Virus beklagt. Eine frühzeitige und flächendeckende Impfung aller gefährdeten Säuglinge hätten Krankenkassen und Politik gemeinsam "schlicht verschlafen", sagte der Sprecher des BVKJ Nordrhein, Axel Gerschlauer, der "Rheinischen Post".
An dem RS-Virus kann man in jedem Alter erkranken, aber vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gilt es als gefährlich. Es kann sich um eine einfache Atemwegsinfektion handeln, aber auch schwere Verläufe bis hin zum Tod sind möglich.
Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, bestätigte angesichts der hohen Nachfrage ebenfalls Lieferengpässe bei dem Impfstoff. "Die Immunisierungskampagne für Babys mit Nirsevimab (Beyfortus) läuft wegen Lieferengpässen des Herstellers leider nur sehr stockend an", sagte er der Zeitung. Die Wartelisten für den Antikörper Nirsevimab, für den die Ständige Impfkommission seit diesem Sommer eine einmalige Injektion für Neugeborene und Säuglinge empfiehlt, seien lang. Der Hersteller Sanofi bemühe sich deshalb um Ware aus Frankreich, Spanien und den USA.
