
Kiesabbau: Jusos solidarisch mit Waldbesetzern im Heidebogen
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Der Widerstand gegen den Kiesabbau im Waldstück Heidebogen nördlich von Dresden wächst. Am Dienstag erklärte sich die SPD-Jugendorganisation Jungsozialisten (Jusos) mit den Waldbesetzern des "Heibo" solidarisch und stellte sich damit gegen das SPD-geführte Wirtschaftsministerium. Man verurteile jede Umweltzerstörung in Zeiten des Klimawandels, teilten die Jusos in Dresden mit. Wenn man Umweltzerstörung weltweit zurecht anprangere, dürfe sie vor der eigenen Haustür nicht unwidersprochen bleiben.
"Wenn wir den Klimawandel glaubwürdig bekämpfen wollen, ist es unverantwortlich, intakte Moore für den Kiesabbau zu opfern. Genau das droht aber mit der Abholzung des Waldes am Heibo", sagte der sächsische Jusos-Vize Lukas Peger. Aktuell reguliere das Waldstück noch die Wasserversorgung der Moore. Wenn die Moore austrocknen, würden Unmengen an Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Zudem biete der Heidebogen einen natürlichen Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Behördenvertreter hatten solchen Sorgen widersprochen. Das Umweltministerium hält den Kiesabbau mit Belangen des Umweltschutzes für vereinbar. Zudem wurde auf rechtliche Grundlagen verwiesen. Für den Kiesabbau liegen alle erforderlichen Genehmigungen vor. Für eine weitere Fläche läuft das Genehmigungsverfahren noch.
Im Heidebogen protestieren Naturschützer seit etwa eineinhalb Jahren gegen die weitere Rodung des Waldes. Sie haben dort Baumhäuser errichtet. Eine Bürgerinitiative gegen den Kiesabbau ist hier schon seit etwa 20 Jahren aktiv. Da die Waldbesetzer eine Frist zur Beseitigung der Baumhäuser verstreichen ließen, droht dem "Heibo"- Camp nun die Räumung. Dagegen hatten sich neben Naturschutzverbänden auch die Linken, die Grüne Jugend und die Piraten ausgesprochen.
