
Kein Zweifel: Georgier Opfer eines Auftragsmordes
n-tv
Die Bundesanwaltschaft ist sich sicher: Der Mord an einem Georgier tschetschenischer Abstammung im Sommer 2019 mitten in Berlin war ein Auftragsmord. Der angeklagte Russe habe einen "staatlichen Tötungsauftrag" ausgeführt. Das Urteil könnte das deutsch-russische Verhältnis weiter belasten.
Die Bundesanwaltschaft hat keinen Zweifel: Die Erschießung eines Georgiers tschetschenischer Abstammung im Sommer 2019 mitten in Berlin war ein Auftragsmord. Der Angeklagte habe einem "staatlichen Tötungsauftrag" Folge geleistet, sagte Bundesanwalt Nikolaus Forschner zum Auftakt seines Plädoyers vor dem Berliner Kammergericht. Hintergrund des Tötungsauftrages sei die "Feindschaft zum russischen Staat" des Opfers gewesen, so Forschner zu Beginn seines Schlussvortrages, der bis in die frühen Nachmittagsstunden gehen könnte.
Die höchste deutsche Anklagebehörde hatte den Fall wegen des vermuteten politischen Hintergrundes übernommen. Nach rund 14 Monaten Verhandlung und der Vernehmung von knapp 50 Zeugen geht der "Tiergartenmord"-Prozess in seine Endphase. Die Beweisaufnahme wurde heute geschlossen. Der Bundesanwalt sieht die wesentlichen Vorwürfe der Anklage bestätigt. Demnach reiste der angeklagte 56 Jahre alte Russe kurz vor der Tat von Warschau nach Berlin. Am 23. August 2019 näherte er sich gegen Mittag in der Parkanlage Kleiner Tiergarten auf einem Fahrrad dem Georgier und feuerte drei Schüsse auf das Opfer - zwei davon gezielt auf den Hinterkopf des Opfers. Zeugen sprachen von einer Hinrichtung.
