Köln feiert Karneval trotz Ukraine-Krieg
n-tv
Bunt verkleidete Menschen singen und schunkeln in der Kölner Innenstadt. 2000 Kilometer weiter östlich marschieren derweil russische Truppen in die Ukraine ein. Feiern trotz Krieg? Festkomitee und Stadt meinen: "Wir können und wollen den Karneval nicht absagen."
Überschattet von der Ukraine-Krise hat in Köln der Straßenkarneval begonnen. Wenige Stunden nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ostukraine feierten und schunkelten an Weiberfastnacht Zehntausende kostümierter Jecken in der Domstadt, vor Kneipen bildeten sich schon morgens teils lange Schlangen.
"Mir ist wirklich nicht zum Feiern zumute, aber weder ich noch das Festkomitee können und wollen den Karneval absagen", sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei einem Empfang im Rathaus. "Jede und jeder muss das für sich selbst entscheiden, ob das der richtige Augenblick ist zu feiern."
Aus Sicht des Festkomitees Kölner Karneval wäre eine Absage "das falsche Signal" und organisatorisch so kurzfristig auch nicht möglich. Sicherlich gehe das Geschehen in der Ukraine nicht spurlos an den Karnevalisten vorüber. "Aber wir haben gerade auch in der jüngeren Vergangenheit gelernt, dass der Karneval in Krisenzeiten eine wichtige Funktion für die Menschen hat. Sich die Grenzen des Frohsinns vom einem Despoten diktieren zu lassen, entspricht nicht dem Gedanken des Fastelovends, in dem Freiheit und Gleichheit an oberster Stelle steht", teilte das Festkomitee mit. Fastelovend bezeichnet den traditionellen Karneval im Rheinland.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.