Justiz will mit KI Bürger besser informieren
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Spannende Gerichtsurteile schneller finden: Ein Pilotprojekt setzt auf Künstliche Intelligenz zur automatisierten Anonymisierung von Texten. Bürger können bald leichter relevante Entscheidungen finden - kostenlos.
Hanau (dpa/lhe) - Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) will die Justiz die Öffentlichkeit in Zukunft schneller und besser über den Inhalt von interessanten Gerichtsurteilen informieren. Der hessische Justizminister Christian Heinz (CDU) informierte sich am Montag am Landgericht Hanau über ein dort laufendes Pilotprojekt. Bisher ist es sehr aufwendig, Urteilstexte im Original zu veröffentlichen, da sie noch per Hand so anonymisiert werden müssen, sodass keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen Prozessbeteiligten möglich sind. Das Pseudonymisierungs-Werkzeug "Jano" ("Justiz-Anonymisierung"), an dem auch das Landgericht Mannheim beteiligt ist, will diese Arbeit automatisieren.
Justizminister Heinz geht davon aus, dass in Deutschland weniger als ein Prozent aller Urteile veröffentlicht werden. In der Regel handelt es sich dabei um ausgewählte Texte von Bundes- und Oberlandesgerichten. Doch Bürger könnten auch an Entscheidungen von Amts- und Landgerichten interessiert sein, sagte der Hanauer Gerichtspräsident Frank Richter. "Sie können dann einfach durch eine Suche schauen, ob sie für ihren Lebenssachverhalt etwas finden, das passt", sagte er. Es handele sich um einen schnelleren und barrierearmen Zugang.
Das Angebot soll gratis sein. Vor einer Veröffentlichung soll der von KI bearbeitete Text noch einmal von einem Menschen gegengelesen werden. Als mögliche Kandidaten für Veröffentlichungen nannte Richter verbrauchernahe Urteile etwa zu den Themen Unterhalt oder Mietwagenanspruch nach einem Verkehrsunfall.
Berching (dpa/lby) - Ein Unbekannter hat eine 26-Jährige in einem Hallenbad in Berching (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) in einer Kabine beim Umziehen gefilmt. Der Mann hielt am Mittwoch ein Handy unter der Tür der Umkleide durch und nahm die zu dem Zeitpunkt nackte Frau auf, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Sie trat nach dem Handy und der Mann flüchtete. Die Polizei ermittelt nun wegen Verletzung der Intimsphäre durch Bildaufnahmen, sagte ein Sprecher. Sie bitten um Hinweise und sucht nach Zeugen und Zeuginnen des Vorfalls.
Sebastian Striegel, Abgeordneter der Grünen in Sachsen-Anhalt, hat mit einer Strafanzeige den Prozess gegen Björn Höcke in Gang gebracht. Seit Monaten drohen ihm Anhänger des Rechtsextremisten mit Gewalt. Hier erzählt er, was er erlebt – und der Staat tun könnte, Leute vor Hasskriminalität zu schützen.
Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Kulturschaffende wollen in den kommenden Jahren den globalen Austausch in vielen Bereichen verstärken. Gefördert durch das Kulturministerium werde man ab diesem Jahr die Laufzeit für künstlerische und kulturelle Projekte unter dem Motto "Welten verbinden" auf zwei Jahre verlängern, sagte eine Sprecherin vom "Kulturland Brandenburg" am Donnerstag. So werde eine tiefere Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen und eine engere Vernetzung zwischen den Akteuren möglich.
Lauf an der Pegnitz (dpa/lby) - Ein 23-Jähriger soll in einer Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis Nürnberger Land mit einem Messer auf einen anderen Bewohner eingestochen und ihn dabei schwer verletzt haben. Er wird im Laufe des Donnerstags wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts einem Ermittlungsrichter vorgeführt, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilte.
Düsseldorf (dpa/lnw) - In mehreren Kommunen in Nordrhein-Westfalen hat die Online-Beantragung der Briefwahlunterlagen für die Europawahl am 9. Juni zu Problemen geführt. Der QR-Code auf der amtlichen Wahlbenachrichtigung funktionierte zeitweise nicht. Betroffen waren QR-Codes in Mönchengladbach, Düsseldorf und im Rhein-Kreis Neuss, wie das Innenministerium am Donnerstag auf dpa-Anfrage mitteilte. Die Störung habe nur etwa einen Tag gedauert und sei zwischenzeitlich behoben worden.