
Justiz bestätigt Anklage gegen Ex-Wirecard-Chef
n-tv
Mit Markus Braun wird der mutmaßlichen Schlüsselfigur des Wirecard-Bilanzfälschungsskandals nun vor Gericht gestellt. Die Münchener Staatsanwaltschaft bestätigt, den Ex-Manager anzuklagen.
Über eineinhalb Jahre nach der Pleite des ehemaligen DAX-Konzerns Wirecard hat die Staatsanwaltschaft München Betrugsanklage gegen den früheren Vorstandschef Markus Braun erhoben. Das teilte die Behörde mit und bestätigte damit Medienberichte vom Sonntag. Die Ermittler werfen Braun und zwei weiteren ehemaligen Wirecard-Managern "bandenmäßiges Vorgehen" vor.
Sie sollen seit 2015 die Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um insgesamt 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben - davon 1,7 Milliarden Euro an Krediten und weitere 1,4 Milliarden an Schuldverschreibungen. Braun unterschrieb laut Anklage wissentlich die falschen Bilanzen. Von Brauns Anwalt lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Der Österreicher sitzt seit 22. Juli 2020 ununterbrochen in Untersuchungshaft. Das Münchner Oberlandesgericht hatte die Staatsanwaltschaft bei der letzten regulären Haftprüfung zur baldigen Anklageerhebung gedrängt, da Untersuchungshäftlinge nicht unnötig lange ohne Urteil im Gefängnis sitzen sollen. Bevor es zum Prozess kommt, muss im nächsten Schritt das Landgericht München entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird.
