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Hochwasser an Ostseeküste - Backhaus: MV hatte großes Glück

Hochwasser an Ostseeküste - Backhaus: MV hatte großes Glück

n-tv
Sunday, October 22, 2023 02:00:07 PM UTC

Mecklenburg-Vorpommern wurde von der Sturmflut am Wochenende weniger in Mitleidenschaft gezogen als das benachbarte Schleswig-Holstein. Neben Glück mit der Windrichtung sieht Umweltminister Till Backhaus noch einen anderen entscheidenden Grund dafür.

Wieck/Schwerin/Wismar (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern ist bei der Ostsee-Sturmflut am Wochenende nach Einschätzung von Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) vergleichsweise glimpflich davongekommen, muss aber mit Millionenschäden rechnen. "Wir haben großes Glück gehabt. Zwar gibt es Schäden an unseren Küstenschutzanlagen, sie haben aber voll ihre Funktion erfüllt. Wir haben keine Menschenleben zu beklagen, keine Verletzten und keine Kapitalwerte verloren. Das ist das Wichtigste", betonte der für den Küstenschutz zuständige Minister am Sonntag bei einem Besuch der Gemeinde Wieck.

Der Tourismusort liegt auf der Boddenseite der Halbinsel Darß. Dort war am Samstag ein Hinterlanddeich auf etwa 30 Metern Länge gebrochen. Die Gefahren für die Dorfbewohner seien aber gebannt, sagte Backhaus. Zwar sank der Wasserspiegel wegen der nur schmalen Ostsee-Verbindung nur langsam, doch floss nach Angaben einer Kreis-Sprecherin kaum noch Wasser in Richtung Wieck. Dort waren 75 Häuser mit Sandsäcken gegen die Wassermassen gesichert worden. In Spitzenzeiten seien am Darß 85 Feuerwehrleute gleichzeitig im Einsatz gewesen. Am Sonntag setzten etwa 50 Einsatzkräfte die am Tag zuvor abgebrochenen Sicherungsarbeiten am Damm fort.

Hätte der Wind während des Sturms über der Ostsee auf Nord gedreht, wären laut Backhaus die Folgen für das Land weit schlimmer gewesen. Anders als in Schleswig-Holstein, wo in der Nacht zum Samstag bei stürmischem Ostwind teilweise die höchsten Wasserstände seit 100 Jahren gemessen wurden, falle das Ereignis in Mecklenburg-Vorpommern in die Kategorie eines zehnjährigen Hochwassers. Er gehe davon aus, dass spätestens am Montagabend eine erste Gesamtbilanz der durch die Sturmflut im Nordosten verursachten Schäden vorliegt. Das Kabinett werde sich dann auf seiner Sitzung am Dienstag damit befassen und beraten, welche Sofortmaßnahmen zu ergreifen seien.

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