Handgranaten-Wurf aus Eifersucht? Vorwürfe zurückgewiesen
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Berlin (dpa/bb) - Sieben Monate nach einem mutmaßlichen Angriff mit einer Handgranate und einem Messer in Berlin-Reinickendorf hat der Prozess gegen einen 61-Jährigen begonnen. Aus Eifersucht und Rache für die Trennung soll der Angeklagte seine Ex-Partnerin, deren neuen Lebensgefährten und eine Begleiterin der beiden zum Teil lebensgefährlich verletzt haben. Der Angeklagte erklärte zu Beginn des Prozesses vor dem Berliner Landgericht, er sei nicht mit einer Handgranate bewaffnet gewesen und habe seine Ex-Frau auch nicht töten wollen. Es habe einen Streit um Geld gegeben.
Die Anklage gegen den serbischen Staatsangehörigen lautet unter anderem auf versuchten Mord in drei Fällen, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Der 61-Jährige sei kurz vor der Tat nach Berlin gereist und habe seiner Ex-Partnerin vor deren Wohnhaus aufgelauert. Als die damals 42-Jährige mit einem 61-jährigen Mann und einer Begleiterin erschien, soll der Angeklagte die Handgranate geworfen haben. Der Mann und die Bekannte seien durch Splitter verletzt worden.
Anschließend soll der Angeklagte zu einem Messer gegriffen und mehrmals auf den bereits verletzten Nebenbuhler sowie seine Ex-Partnerin eingestochen haben. Allein durch das Eingreifen eines gemeinsamen Sohnes sei er gestoppt worden, heißt es in der Anklage.
Der Angeklagte erklärte, er sei alkoholisiert gewesen und habe von seiner langjährigen Partnerin 20 000 Euro zurückfordern wollen. Der Mann an ihrer Seite habe jedoch etwas in seine Richtung geworfen - "wie ein Feuerwerkskörper, ich nahm es auf und warf es zurück". Er könne sich erinnern, den Rivalen geschlagen zu haben. Der Prozess wird am 26. Oktober fortgesetzt.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.