Gefühlte Kriminalität viel höher als tatsächliche
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Dresden (dpa/sn) - Zwischen der Wahrnehmung von Kriminalität und den tatsächlichen Fallzahlen gibt es in Sachsen erhebliche Unterschiede. Das ist ein Ergebnis des erstmals vorgelegten Sicherheitsberichtes der Ministerien für Inneres und Justiz, der am Dienstag in Dresden vorgestellt wurde.
Während 72,4 Prozent der Befragten in einer Umfrage von einer steigenden Kriminalität in den Jahren von 2017 bis 2021 ausgingen, sank die Zahl der Straftaten tatsächlich in diesem Zeitraum in knapp 86 Prozent aller Bereiche. Sachsen bilde damit bundesweit keine Ausnahme, hieß es. In Grenznähe zu Tschechien und Polen fühlt sich ein Drittel der sächsischen Bewohner unsicher.
Nach den Worten von Justizministerin Katja Meier (Grüne) ist das Sicherheitsgefühl vor allem bei Frauen, bei sehr jungen und sehr alten Menschen sowie bei Migranten und Menschen mit einem geringeren Bildungsgrad niedrig. Bei ihnen komme es auch zu einem deutlichen "Vermeidungsverhalten". Vermieden würden beispielsweise Äußerungen in sozialen Medien. Betroffene gingen zudem bei Dunkelheit nicht gern auf die Straße.
Einen Grund für die Differenz zwischen Realität und Wahrnehmung sieht Meier in der Berichterstattung und in sozialen Medien. Mit ihnen werde man im täglichen Leben mit Kriminalität konfrontiert. Das habe ein Stück weit etwas mit "verzerrter Wahrnehmung" zu tun, aber auch mit persönlichen Erfahrungen. "Je höher das Vertrauen in Polizei und Justiz ist, desto geringer ist die Furcht vor Kriminalität", sagte Meier.
Leipzig (dpa/sn) - Die Leipziger Sozialwissenschaftlerin Astrid Lorenz hält das Wahlverhalten der Ostdeutschen mit hohen Zustimmungswerten für die AfD für wenig überraschend. "Seit längerem finden große Teile der ostdeutschen Bevölkerung, dass ihre Positionen in der Politik in Deutschland und Europa zu wenig abgebildet sind", sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Viele hielten die Klimaschutzstrategie für unvernünftig und hätten den Eindruck, dass es keine Kontrolle mehr darüber gebe, wer nach Deutschland und Europa komme und dass keine funktionierende Sicherheitsstrategie mehr existiere. "Und sie argumentieren, dass zu wenig und mit falscher Strategie für Friedensverhandlungen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine unternommen wird."
Abensberg (dpa/lby) - Vier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren sollen mutmaßlich einen Brand in einem leerstehendem Haus im Landkreis Kehlheim ausgelöst haben. Nach ersten Erkenntnissen machten sie am Samstag vermutlich in einer Tonne in dem Gebäude in Abensberg Feuer, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Flammen griffen demnach zunächst auf Möbelstücke und dann auf das gesamte Haus über. Nach ersten Schätzungen entstand dabei ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro. Verletzt wurde niemand, hieß es weiter.