Gefängnis-Grün zum Kauf: Produkte aus der Haft
n-tv
Häftlinge sind in Thüringen gehalten, etwa in Gefängniswerkstätten zu arbeiten. Produkte, die dort entstehen, sind nun wieder bei einem öffentlichen Basar erhältlich. Die Arbeit hinter Gittern ist derweil umstritten.
Erfurt (dpa/th) - Zarte Pflänzchen aus dem Knast: Bei einem Basar in der Rotunde des Regierungsviertels können Interessierte am Mittwoch Produkte etwa aus den Werkstätten Thüringer Gefängnisse kaufen. Neben Vogelhäuschen und Insektenhotels gelten die Pflanzen aus der Gärtnerei der Justizvollzugsanstalt Tonna als "Highlight", wie eine Sprecherin des Justizministeriums sagte. In Tonna werden Frühblüher und Balkonpflanzen gezogen. Etwa zehn Arbeitsplätze biete die Gärtnerei aktuell, wie es aus der Haftanstalt hieß. Auf 6000 Quadratmeter Freilandfläche und 1400 Quadratmetern unter Glas und Folie bauen die Sträflinge auch Gemüse an.
Bei der Arbeit hinter Gittern gehe es vor allem um Resozialisierung, betonte die Ministeriumssprecherin. Also darum, die Straftäter wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Auch Ausbildungen seien in den Gefängnisbetrieben möglich. Daneben spiele die Arbeitstherapie eine Rolle, bei denen etwa besagte Vogelhäuschen entstehen oder auch Gegenstände verpackt werden. "Mit der Arbeit verdienen die Gefangenen etwas Geld, womit sie im Gefängnisladen einkaufen können."
Tatsächlich fällt die Vergütung für die Arbeit der Sträflinge gerade verglichen mit Löhnen außerhalb der Gefängnisse mager aus. "Meine Klienten verdienen grob zwei Euro pro Stunde", sagte Selina Farwick auf Anfrage. Die Sozialpädagogin berät für die Bewährungs- und Straffälligenhilfe Thüringen vor allem in Sachen Schulden.
Leipzig (dpa/sn) - Die Leipziger Sozialwissenschaftlerin Astrid Lorenz hält das Wahlverhalten der Ostdeutschen mit hohen Zustimmungswerten für die AfD für wenig überraschend. "Seit längerem finden große Teile der ostdeutschen Bevölkerung, dass ihre Positionen in der Politik in Deutschland und Europa zu wenig abgebildet sind", sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Viele hielten die Klimaschutzstrategie für unvernünftig und hätten den Eindruck, dass es keine Kontrolle mehr darüber gebe, wer nach Deutschland und Europa komme und dass keine funktionierende Sicherheitsstrategie mehr existiere. "Und sie argumentieren, dass zu wenig und mit falscher Strategie für Friedensverhandlungen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine unternommen wird."
Abensberg (dpa/lby) - Vier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren sollen mutmaßlich einen Brand in einem leerstehendem Haus im Landkreis Kehlheim ausgelöst haben. Nach ersten Erkenntnissen machten sie am Samstag vermutlich in einer Tonne in dem Gebäude in Abensberg Feuer, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Flammen griffen demnach zunächst auf Möbelstücke und dann auf das gesamte Haus über. Nach ersten Schätzungen entstand dabei ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro. Verletzt wurde niemand, hieß es weiter.
München (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will an diesem Donnerstag eine Regierungserklärung zur Wirtschaftspolitik im Freistaat abgeben. Es werde dabei um Bürokratieabbau, Digitalisierung, Energie, Fachkräftegewinnung und Mittelstands-Finanzierung gehen, sagte Söder am Montag nach einer CSU-Vorstandssitzung in München. Es werde de facto ein Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramm für Bayern geben. Wochenlang habe man nun daran gearbeitet, fügte er hinzu. Bereits vor den Pfingstferien hatte er deutlich gemacht, dass er die Wirtschaftspolitik stärker zur Chefsache machen will.