
Frankreich zieht Soldaten aus Burkina Faso ab
n-tv
Erst im vergangenen Sommer zieht Frankreich seine Truppen aus Mali ab. Nun verlässt das französische Militär auch das Nachbarland Burkina Faso. Eine neue Partnerschaft hat die rohstoffreiche Nation schon in Aussicht - die Regierung hat einen guten Draht zu Moskau.
Russland führt derzeit Krieg an mehreren Fronten: Während aller Augen auf die Ukraine gerichtet sind, baut Präsident Wladimir Putin seinen Einfluss in Afrika immer aggressiver aus. Dabei setzt Russland sogar die einst mächtige französische Kolonialmacht Frankreich, die bis vor kurzem noch mehr als 5500 Soldaten in der Sahelzone hatte, massiv unter Druck. Nach Mali wirft nun auch Burkina Faso die französischen Militärs aus dem Land.
Das französische Außenministerium gab bekannt, die offizielle Kündigung des Abkommens über die Militärpräsenz erhalten zu haben. Frankreich werde fristgemäß seine Soldaten innerhalb eines Monates abziehen. Die 400 französischen Spezialkräfte sollen nun möglicherweise in das benachbarte Niger verlegt werden. Dort sind derzeit etwa 2000 französische Soldaten stationiert. Es ist ein harter Schlag für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der im vergangenen Jahr bereits den Abzug aus Mali verkündet hatte.
Ähnlich wie in Mali ist es eine aus einem Militärputsch hervorgegangene Regierung, die den Franzosen die Tür weist und sich offen zu neuen Partnern bekennt. "Russland ist in dieser Hinsicht eine vernünftige Wahl (...), wir denken, dass wir diese Partnerschaft ausbauen sollten", sagte kürzlich der Ministerpräsident von Burkina Faso, Apollinaire Kyélem de Tembela, nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter. Im Dezember war der burkinische Regierungschef in Moskau empfangen worden.
