Frankreich will Schüler in Leistungsgruppen aufteilen
n-tv
Seit Jahren stürzt auch Frankreich im PISA-Ranking ab. Der neue Premierminister Gabriel Attal verspricht, das Schulsystem zu reformieren und plant, Schüler in Leistungsgruppen aufzuteilen. Eltern und Lehrergewerkschaften reagieren empört.
Noch gibt es eine einheitliche Mittelschule für alle in Frankreich, doch vom kommenden Schuljahr an sollen Schülerinnen und Schüler von der sechsten Klasse an in Französisch und Mathematik in drei Leistungsgruppen aufgeteilt werden. Premierminister Gabriel Attal bekräftigte dieses Vorhaben. "Das Ziel besteht darin, das Niveau aller Schüler zu heben", sagte er. Lehrergewerkschaften hatten zuvor bereits heftig protestiert.
Der Plan sieht vor, die Schüler für Mathematik und Französisch mindestens drei Viertel des Schuljahres in drei unterschiedlichen Leistungsgruppen aufzuteilen und separat zu unterrichten. Dabei solle es möglich sein, die Gruppe innerhalb des Schuljahres zu wechseln. "Damit passen wir uns an das Niveau der einzelnen Schüler an", erklärte Attal. Schüler wolle er dabei nicht in "gute, mittlere und schlechte" unterteilen, betonte der Minister. Der Klassenverband solle mit seinen Unterschieden bestehen bleiben, die Leistungsgruppen beträfen lediglich die beiden genannten Fächer.
Bei seiner Ankündigung konkretisierte Attal allerdings nicht, wie er seine Reformpläne umsetzen werde. Frankreich ist ähnlich wie Deutschland seit Jahren von einem starken Lehrermangel betroffen. Zu Beginn des Schuljahres im Herbst 2022 waren knapp 4000 Lehrstellen unbesetzt. Der Bildungsminister räumte allerdings ein, neue Posten für die Aufteilungen zu schaffen, falls dies nötig werde. Generell sei es nötig, den Lehrerberuf attraktiver zu machen, betonte er.