"Familien ohne Migrationshintergrund": Kritik an Unternehmen
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Nach Rassismusvorwürfen wegen einer Wohnungsanzeige hat ein Erfurter Immobilienunternehmen das Angebot überarbeitet. Die Firma änderte nach der Kritik die umstrittene Formulierung "Familien ohne Migrationshintergrund", die unter der Kategorie "Sonstiges" bei der Anzeige auf einem bekannten Immobilienportal gelistet war. Das bestätigte die Geschäftsführerin der Firma am Donnerstag auf dpa-Anfrage. "Es ging schnell, die Anzeige musste raus, es war unglücklich formuliert", räumte die Frau ein. Sie sei nicht ausländerfeindlich, betonte sie. An Stelle der umstrittenen Formulierung steht in der Anzeige nun "Gern Familien mit Kindern".
Hintergrund der Formulierung sei gewesen, dass keine Mieter erwünscht seien, für die Ämter die Miete als Sozialleistung zahlten, so die Geschäftsführerin. In der Vergangenheit sei es vorgekommen, dass es in solchen Fällen mehrere Monate gedauert habe, bis die Miete tatsächlich überwiesen worden sei.
Zuvor hatte die Fraktion Mehrwertstadt des Erfurter Stadtrats die Annonce scharf kritisiert und als offene rassistische Diskriminierung am Erfurter Wohnungsmarkt verurteilt. Auch die Sprecherin für Antifaschismus der Linken im Thüringer Landtag, Katharina König-Preuss, fand klare Worte: "Purer Rassismus", schrieb sie am Donnerstag auf Twitter. Es sei ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
Berlin (dpa/bb) - Wegen des mutmaßlichen Einsatzes einer Schusswaffe sind in der Nacht auf Freitag Polizisten nach Berlin-Charlottenburg gerufen worden. Vor einer Bar in der Knesebeckstraße habe ein Mann kurz vor vier Uhr zwei weitere Männer im Alter von 33 und 36 Jahren körperlich angegriffen und im Gesicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Mehrere Menschen hätten versucht, den Streit zu schlichten, bis ein weiterer Tatverdächtiger, ein 37-jähriger Mann, mutmaßlich mit einer Waffe geschossen habe. Einsatzkräfte nahmen den Tatverdächtigen kurze Zeit später in der Nähe des Tatortes fest. Als sie ihn durchsuchten, fanden sie ihren Angaben zufolge eine scharfe Schusswaffe und stellten sie sicher. Dem zweiten Tatverdächtigen sei die Flucht gelungen, hieß es weiter.
Baunatal (dpa/lhe) - Am Freitagmorgen ist ein Mann in Baunatal-Hertingshausen (Landkreis Kassel) von einem Gabelstapler mehrere Meter in die Tiefe gestürzt und hat sich dabei lebensgefährlich verletzt. Der Arbeitsunfall ereignete sich auf dem Firmengelände eines Reifenhandels, wie die Polizei mitteilte. Der Verunglückte hat im Arbeitskorb eines Gabelstaplers gestanden, der von einem Kollegen bedient wurde, und Reifen aus einer Gitterbox umgeladen, als der Gabelstapler aus bisher unbekannten Gründen zur Seite kippte. Der 41-jährige Mann ist nach einer notärztlicher Behandlung in ein Kasseler Krankenhaus gebracht worden. Der Fahrer des Gabelstaplers erlitt einen Schock.
Deggendorf (dpa/lby) - Rund ein Jahr nach dem mutmaßlichen Angriff auf einen Mann bei einer Maibaumwache in Niederbayern hat die Staatsanwaltschaft Deggendorf Anklage erhoben. Zwei Angeschuldigten legt sie schwere Körperverletzung zur Last, fünf weiteren unterlassene Hilfeleistung, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Das Ermittlungsverfahren sei abgeschlossen. Nun muss das Jugendschöffengericht am Amtsgericht Deggendorf entscheiden, ob es zu einem Prozess kommt.
Bad Klosterlausnitz (dpa/th) - Bei einem Unfall auf der Landstraße zwischen Serba und Bad Klosterlausnitz ist am Freitagmorgen eine Autofahrerin gestorben. Die 42-jährige Fahrerin war gegen 6 Uhr etwa 500 Meter vor dem Kreisverkehr der Anschlussstelle zur Bundesautobahn A9 nach rechts von der Straße abgekommen, wie die Polizei mitteilte. Dem Spurenbild nach habe sie versucht, gegenzusteuern, ihr Auto habe sich jedoch mehrfach gedreht und sei schließlich gegen einen Baum am Fahrbahnrand gestoßen. Durch die Kollision sei die 42-Jährige tödlich verletzt worden.