
Fake News zu Southport: Pakistan nimmt Webentwickler fest
n-tv
Die Tötung dreier Mädchen im britischen Southport ist schrecklich. Im Anschluss bricht sich Gewalt, vor allem durch Rechtsextreme, über Tage Bahn. Ein Grund dafür sind Falschbehauptungen über den Täter. Die verbreitet offenbar auch ein Softwareingenieur in Pakistan.
Im Zusammenhang mit den Ende Juli ausgebrochenen migrantenfeindlichen Unruhen in Großbritannien wird in Pakistan gegen den Betreiber einer Website ermittelt. Der Verdächtige musste wegen des Vorwurfs des Cyberterrorismus vor einem Gericht in Lahore erscheinen, wie ein Mitarbeiter der pakistanischen Ermittlungsbehörde FIA mitteilte. Dem Beschuldigten wird demnach vorgeworfen, über seine Website Falschinformationen verbreitet zu haben, die die Unruhen in Großbritannien anstachelten.
"Es handelt sich um einen 31-jährigen Softwareingenieur, der keine journalistische Erfahrung hat, abgesehen vom Betrieb der Website Channel3Now, die eine Einkommensquelle für ihn war", sagte der FIA-Mitarbeiter. In einem Artikel soll der Beschuldigte fälschlicherweise behauptet haben, dass der Angreifer, der im englischen Southport mehrere Kinder tötete, ein muslimischer Asylbewerber war. In Onlinenetzwerken verbreitete Falschinformationen hatten zu den landesweiten rechten Ausschreitungen geführt.
Ein Konto auf der Plattform X namens Channel3Now war eines der ersten Portale, das falsche Angaben zur Identität des Angreifers von Southport publik machte. Laut einem Facebook-Konto von Channel3Now wird die Webseite von Personen in Pakistan und den USA betreut. Deren Chefredakteur entschuldigte sich am 31. Juli, also zwei Tage nach dem Messerangriff von Southport, für die Verbreitung irreführender Informationen in einem Artikel auf Channel3Now.
