Fälschung von Impfausweisen: 21-Jähriger schuldig gesprochen
n-tv
Köln (dpa/lnw) - Sie soll Impfausweise gefälscht und sich damit einen schnellen Euro gemacht haben - nun ist eine ehemalige Auszubildende einer Kölner Arztpraxis unter anderem wegen Urkundenfälschung und Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz schuldig gesprochen worden. Die heute 21-Jährige wurde unter die Aufsicht eines Bewährungshelfers gestellt und muss als Bewährungsauflage 100 Stunden soziale Arbeit ableisten. Eine Strafe behielt sich die Jugendabteilung des Amtsgerichts für den Fall vor, dass sie gegen diese Auflagen verstoßen sollte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Wegen einer Reifeverzögerung der im Tatzeitraum 19-Jährigen wurde Jugendstrafrecht angewendet. Das Gericht zeigte sich überzeugt, dass die Frau bei ihrer Ausbildung zur Arzthelferin im November und Dezember 2021 insgesamt 40 Impfausweise durch Einkleben von Chargen-Etiketten und Abstempeln der Ausweise gefälscht hatte. Den nötigen Praxisstempel hatte sie auf ihrer Arbeitsstelle gestohlen - dafür wurde sie auch wegen Diebstahls verurteilt.
Die Unterschriften erschlich sie sich eigenen Angaben zufolge von der Ärztin - diese wusste demnach nicht, dass sie auf falschen Impfausweisen unterschrieb. Für einen gefälschten Impfausweis nahm die Frau eigenen Angaben zufolge 100 Euro, insgesamt kam sie so zu 6450 Euro. Sie flog auf, als sich eine misstrauische Heimleiterin an die Praxis wandte: Ein Mitarbeiter hatte beharrlich Corona-Impfungen verweigert, dann aber plötzlich einen Impfausweis vorgelegt.
Der Staatsanwalt betonte in seinem Schlussvortrag, dass es der 21-Jährigen "nur ums schnelle Geld" gegangen sei. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie habe sie sich rücksichtslos verhalten und vor allem "die Schwachen, Alten und Kranken in unserer Gesellschaft" durch die falschen Impfausweise gefährdet. Für die Richterin hatte die Angeklagte vor dem Hintergrund der damals geltenden Infektionsschutz-Bestimmungen einen "unglaublichen Vertrauensbruch" begangen. Auch die Arztpraxis sei durch sie "in Verruf geraten".
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.