
EZB-Ratsmitglied stellt nächste Zinsschritte infrage
n-tv
Vor wenigen Wochen fordert Robert Holzmann drei weitere deutliche Zinserhöhungen. Doch die Turbulenzen im Bankensektor rücken die Entwicklung der Inflationsrate in ein neues Licht. Die Übernahme der Credit Suisse birgt in den Augen des EZB-Ratsmitglieds durchaus eine Gefahr.
Österreichs EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann ist im Kampf gegen die Inflation von seiner jüngsten Forderung nach drei weiteren Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte etwas abgerückt. "Ich würde sie nicht ausschließen, aber auch nicht sagen, dass sie notwendigerweise kommen", sagte der Notenbanker in einem ORF-Interview.
Holzmann hatte Anfang März gegenüber dem "Handelsblatt" erklärt, die Europäische Zentralbank (EZB) solle die Zinsen in jeder ihrer nächsten vier Sitzungen um jeweils 50 Basispunkte anheben. "Nun, was sich in der Zwischenzeit ergeben hat, ist, dass durch diese Krisen und Hilfsmaßnahmen die Liquidität im Finanzsystem gesunken ist", sagte Holzmann auf die Frage im ORF-Fernsehen, ob er angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor an dieser Forderung festhalte.
Der EZB gehe es um die Inflationsbekämpfung, wenn sich aber durch die Verknappung der Liquidität auf den Finanzmärkten bereits eine deflationäre Entwicklung oder ein Rückgang der Inflation abzeichne, müsse man die Zinsen nicht noch weiter anheben, sagte Holzmann. "Oder man kann die Zinserhöhung langsamer gestalten", fügte er an.
