
Etliche Autobahnrastplätze noch ohne Ladesäule
n-tv
Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen wächst. Doch hält der Ausbau der Ladeinfrastruktur Schritt? Gerade zur Reisewelle im Sommer steigt die Nachfrage nach Schnellladesäulen entlang den Autobahnen.
Chemnitz/Dresden (dpa/sn) - Wenn der Akkustand des E-Autos sinkt, wird die nächste Ladesäule zum Sehnsuchtsort - gerade bei langen Fahrten in den Urlaub oder zum Geschäftstermin. Doch an Sachsens Autobahnen haben längst nicht alle Rastanlagen Schnellladesäulen, um in kurzer Zeit viel Strom zu tanken. Vor allem an den kleinen, nicht bewirtschafteten Rastplätzen brauchen E-Auto-Fahrer bisher gar nicht erst abfahren: Von den 50 Anlagen verfügt laut einer Erhebung der bundeseigenen NOW GmbH keine einzige über eine öffentliche Ladestation. In den kommenden Jahren werde das Netz allerdings weiter ausgebaut, versichert die Autobahngesellschaft des Bundes.
"Es muss sich noch eine Menge tun", sagt Markus Löffler vom ADAC Sachsen und mahnt mit Blick auf längere Planungsprozesse zu Tempo. "Schnellladesäulen kann man nicht über Nacht aufbauen." In den kommenden Jahren werde die Zahl der Elektroautos stark steigen, betont der Experte. Zwar würden sie am häufigsten im Wohnumfeld geladen. Doch brauche es auch genügend Möglichkeiten, den Akku unterwegs rasch aufladen zu können - vor allem an und in direkter Nähe zu Autobahnen. Zumal der Ladevorgang mehr Zeit braucht als Tanken.
Ziel sei bundesweit, dass die nächste Ladesäule nach zehn Minuten Fahrt erreicht sei, sagt Tino Möhring, Sprecher der Niederlassung Ost der Autobahngesellschaft. In ihrer Zuständigkeit liegt das Gros des sächsischen Autobahnnetzes. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet, versichert Möhring. So sollen bis Ende 2025 auch an zahlreichen unbewirtschafteten Rastanlagen Schnellladepunkte entstehen. Dazu müssten Anschlusskapazitäten geschaffen werden.
