
Erster Fischadler-Nachwuchs seit 115 Jahren im Südwesten
n-tv
Fischadler können nicht tauchen und erbeuten nur Fische, die maximal einen Meter unter der Wasseroberfläche schwimmen. Das sind meist Brachsen oder andere Weißfische. In der Region Rastatt muss ein Fischadler-Männchen in nächster Zeit aus gutem Grund häufiger jagen.
Rastatt (dpa/lsw) - Gesehen hat ihn noch niemand, aber Vogelfachleute vom Naturschutzbund (Nabu) feiern den ersten Fischadler-Nachwuchs in Baden-Württemberg nach 115 Jahren Pause. Um die Tiere im Landkreis Rastatt nicht zu stören, habe Ornithologe Daniel Schmidt-Rothmund sie jüngst aus rund 300 Metern Entfernung vom Boden aus durchs Spektiv beobachtet, teilte der Verein am Freitag mit.
"Das Männchen hat dem am Nestrand stehenden Weibchen einen Fisch gebracht, den das Weibchen an den Nachwuchs verteilt hat, das erkennt man eindeutig an den charakteristischen Kopfbewegungen", berichtete der Leiter des Nabu-Vogelschutzzentrums laut Mitteilung. Danach sei die Vogelmutter wieder nah an ihre Küken herangerückt und habe die Flügel ganz typisch etwas hängen lassen, um für Schatten zu sorgen.
Ende Juni will Schmidt-Rothmund zum Horst in einem etwa 25 Meter hohen Baum klettern, um die Jungadler zu beringen, bevor sie flügge werden. Dann wird er wissen, wie viele es sind. Eine dort oben installierte Wildkamera ist den Angaben zufolge ausgefallen.
