Erst Popcorn in Kiew, dann große Enttäuschung
n-tv
In der Ukraine hat der Wagner-Aufstand kurzzeitig für gute Laune gesorgt. Größere Auswirkungen auf die Kämpfe sind allerdings nicht zu erwarten - es sei denn, die ukrainische Armee zieht eine Lehre aus Prigoschins Zug Richtung Moskau.
Es war ein Tag der gemischten Gefühle in Kiew. Erst in der Nacht auf den Samstag war die Ukraine mit insgesamt 50 Marschflugkörpern und Raketen beschossen worden, der Großteil griff wie gewohnt die Hauptstadt an. Und obwohl die Kiewer Flugabwehr unverändert eine gute Arbeit geleistet hat, kam es zu einer weiteren Tragödie dieses Krieges: Die Trümmer einer abgefangenen Rakete trafen wieder auf ein Wohnhaus. Bisher ist bekannt, dass fünf Menschen dabei starben.
Und trotzdem veränderte sich die Stimmung in Kiew im Laufe des gestrigen Tages ausnahmsweise zum Positiven, während die von Jewgenij Prigoschin angeführte Söldnergruppe Wagner im Rahmen ihres Aufstandsversuchs Richtung Moskau zog. In Kiewer Bars und Restaurants wurde auf den russischen Staatsstreich angestoßen. Das ukrainische Internet war voll mit Scherzen über stark gestiegene Verkaufszahlen von Popcorn und mit ironischen Ratschlägen an die Moskauer Bevölkerung, wie man sich unter Kriegsumständen am sichersten verhält.
Der grundsätzliche Tenor war aber: Egal, ob Prigoschin oder das russische Verteidigungsministerium am Ende die Nase vorn haben sollte - je länger der innerrussische Konflikt eskaliert, desto besser für die Ukraine. Am Abend war Prigoschins Aufstand aber bereits vorbei - und in der Luft bleibt die Frage hängen, ob die Ukraine dessen Folgen wird ausnutzen können oder vielleicht sogar bereits nutzt. "Ich spüre den Seufzer der Enttäuschung in ukrainischen sozialen Netzwerken körperlich", schrieb der bekannte ukrainische Politologe Wolodymyr Fessenko auf Facebook zu den Reaktionen in der Ukraine, als bekannt wurde, dass Prigoschin seinen "Marsch auf Moskau" abgeblasen hat.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.