Erneut treiben tote Fische in der Oder
n-tv
Nach den großen Mengen verendeter Fische in der Oder lassen solche Meldungen aufhorchen: Im Oberlauf des Flusses tauchen rund 30 Kilogramm Fischkadaver auf - eine vergleichsweise geringe Menge. Polen will den Fall untersuchen, Tschechien dagegen wiegelt dessen Bedeutung ab.
Im Oberlauf der Oder an Polens Grenze zu Tschechien ist nach Angaben polnischer Behörden eine größere Zahl toter Fische entdeckt worden. Auf der Höhe des Ortes Chalupki habe man etwa 30 Kilogramm verendeter Fische geborgen, teilte die polnische Umweltbehörde mit. Gewebe- sowie Wasserproben müssten nun analysiert werden. Die toten Fische würden seit mehreren Tagen im Wasser auftauchen, es sei wahrscheinlich, dass sie von dem auf tschechischer Seite verlaufenden Teil der Oder flussabwärts trieben.
"Aus unserer Sicht handelt es sich nicht um eine Havarie", sagte eine Sprecherin der tschechischen Wasserbehörde Povodi Odry nach Angaben der Agentur CTK. Eine sofortige Kontrolle der Daten einer Analysestation habe keine Hinweise auf Probleme zum Beispiel mit dem Sauerstoffgehalt ergeben. Es sei möglich, dass die Fische bereits vor einiger Zeit auf natürliche Weise gestorben und erst mit den jüngsten Regenfällen hinaus geschwemmt worden seien. Angesichts der Größe des Flusses seien 30 Kilogramm tote Fische eine "vernachlässigbare Menge", hieß es auf tschechischer Seite.
Im Sommer 2022 kam es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursachte. Die Kombination aus großer Hitze und niedrigen Wasserständen liefert der toxischen Goldalge gute Bedingungen für eine massenhafte Vermehrung. Das war besonders im Vorjahr der Fall.