Elon Musk verklagt Forscher
n-tv
Unter Elon Musk hätten Hass und Hetze auf Twitter zugenommen, finden unabhängige Forscher in einer Studie heraus. Das Ergebnis missfällt dem Milliardär. Vor allem sorgt er sich um seine Werbekunden. Jetzt geht Musk juristisch gegen die Forscher vor.
Elon Musk zieht gegen Forscher vor Gericht, die Hassrede und Falschinformationen im Netz aufdecken. Sein neues Unternehmen X Corp., zu dem Twitter gehört, wirft der Organisation CCDH in einer Klage vor, sie habe widerrechtlich auf Daten von Twitter zugegriffen. Der Plattform sei durch die Berichte der Forscher Schaden entstanden, weil Werbekunden abgesprungen seien.
Die eingereichte Klageschrift hat einen anderen Fokus als eine vorherige Klagedrohung von Musks Anwalt an CCDH (Center for Countering Digital Hate). In dem am Montag bekanntgewordenen Schreiben ging es um einen Bericht der Gruppe von Juni. Musks Anwalt kritisierte das Fazit, dass Twitter bei 99 Prozent der Fälle nichts unternehme, wenn Hassrede von zahlenden Abo-Kunden komme. Er verwies darauf, dass die Basis dafür 100 gemeldete Tweets gewesen seien. Die Anwältin des Zentrums nannte den Brief "lächerlich" und warf der Firma vor, Kritiker einschüchtern zu wollen.
Für die tatsächlich eingereichte Klage suchte sich die X Corp. frühere Berichte des CCDH heraus, in denen die Organisation unter anderem über Falschinformationen zum Coronavirus informierte. Dem CCDH wird zum einen vorgeworfen, die Organisation habe dafür in Verletzung der Nutzungsregeln größere Mengen von Tweets abgerufen. Zum anderen habe sie unrechtmäßig auf Daten zugegriffen, die einer Analysefirma zur Verfügung gestellt worden seien.