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Ein Meer aus Blut: Hunderte Grindwale werden jährlich auf den Färöer-Inseln geschlachtet

Ein Meer aus Blut: Hunderte Grindwale werden jährlich auf den Färöer-Inseln geschlachtet

RTL
Wednesday, June 30, 2021 11:18:14 AM UTC

Bei der Tradition rückt die Dorfgemeinschaft aus, um Jagd auf Grindwale zu machen. Tierschützer protestieren, das sei unnötige Tierquälerei. Zurecht?

Für die Bewohner der zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln ist es eine jahrhundertealte Tradition, für Tierschützer einfach nur ein grausames und unnötiges Abschlachten: Beim jährlichen "Grindadráp" rückt die Dorfgemeinschaft beladen mit Messern und Haken aus, um Jagd auf Grindwale zu machen. Die Tiere werden in Buchten zusammengetrieben und getötet – eine Lösung des Konflikts scheint nicht in Sicht. Das Meer vor den Färöer-Inseln färbt sich blutrot an diesem Tag. Leblose Walkörper säumen eine Bucht, Menschen stehen bis zu den Hüften im Wasser. Sie durchtrennen den Tieren mit Messern das Rückenmark im Nacken und die Halsschlagader. Mütter sind mit ihren Kindern gekommen, zahlreiche Menschen schippern in ihren Booten zwischen den toten Tieren umher. Für die Dorfgemeinschaft ist es ein großes Spektakel. Auf den Färöer-Inseln hat der Walfang eine jahrhundertelange Tradition. Die Wale ziehen mit ihren Kälbern aus den warmen Gewässern in Richtung Arktis, um zu fressen. Dabei kommen sie an der Inselgruppe im Nordatlantik vorbei. Werden die Wale im Wasser vor den Färöer-Inseln gesichtet, wird versucht, möglichst viele Boote für die Jagd einzusetzen. Angestellte und Schulkinder bekommen in der Regel frei. Je mehr Menschen teilnehmen, desto schwieriger wird es für die Wale, zu entkommen. Wer eine Walsichtung nicht meldet, muss laut "Newsweek" seit Mai 2015 mit umgerechnet 3.000 Euro Strafe rechnen – im Wiederholungsfall können sogar bis zu zwei Jahre Haft verhängt werden. Die Tiere werden unter Aufsicht der Behörden mit einem langen Tau, an dem Steine befestigt sind, in eine Bucht getrieben, eingekesselt und in Panik versetzt, bis sie schließlich stranden. In den seichten Gewässern werden sie geschlachtet. Zwar wollen die Einwohner eigenen Aussagen zufolge die Tiere mit dem Schnitt innerhalb von Sekunden töten, Videos auf Twitter zeigen jedoch, dass die Wale mitunter einen minutenlangen Todeskampf führen. Die Wale, die nicht gestrandet sind, werden an die Küste gezogen. Dazu setzen die Jäger einen Haken an einem Seil ein, der den Walen durch ihr Blasloch gerammt wird.
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