
Ein Gipfel, noch ein Gipfel und ein Papier gegen die Krise
n-tv
Die deutsche Wirtschaft hofft auf einen politischen Befreiungsschlag, doch die Ampelkoalition gibt weiter ein zerstrittenes Bild ab: Heute lädt der Kanzler zu einem Industriegipfel ein. Seine Koalitionspartner müssen draußen bleiben - und Wirtschafts- sowie Finanzminister kochen trotzig ihre eigenen Süppchen.
Der Kanzler will kein Koalitionstheater mehr. Deshalb bleibt der Vorhang zu, wenn er am Dienstag um 16.00 Uhr mit Vertretern von Industrieverbänden, Gewerkschaften und großen Unternehmen über Wege aus der Wirtschaftsflaute berät. Es gibt anschließend keine Pressekonferenz, auch die ursprünglich geplanten Auftaktbilder bleiben Fotografen und Kameraleuten verwehrt. Was hinter verschlossenen Türen im Kanzleramt besprochen wird, soll nach dem Willen des Kanzlers nicht nach draußen dringen. "Wir müssen wegkommen von den Theaterbühnen", hat er am Wochenende als Devise für das Treffen ausgegeben. Sein Ziel sei ein "großes Miteinander" in der Sache.
Zwei für die Sache nicht ganz unwichtige Akteure bleiben aus dem "großen Miteinander" aber erst einmal ausgeschlossen. Es sind ausgerechnet die beiden, auf die Scholz am meisten angewiesen ist, wenn er sein Versprechen einer "neuen industriepolitischen Agenda" wahr machen will: Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen und Finanzminister Christian Lindner von der FDP - seine beiden Koalitionspartner.
